Deutsche Leberstiftung: Bedeutung einer leber- und gallenschonenden Ernährung

In Deutschland gibt es mind. 5 Mio. Betroffene einer Lebererkrankung, darunter sind auch Menschen mit Lebertumoren, deren Ursprungserkrankung in den Gallenwegen lokalisiert ist. Die Deutsche Leberstiftung, zu deren Aktionsfeldern die Verbesserung der Früherkennung, Prävention und Behandlung von Lebererkrankungen zählt, macht auf die zentrale Rolle der Ernährung zur Prävention und Behandlung von Leber- und Gallenwegserkrankungen aufmerksam.

Die Fettlebererkrankung (Steatotische Lebererkrankung, SLD) ist eine der häufigsten chronischen Lebererkrankungen und nimmt weiter zu. Bei der SLD wird zwischen der metabolisch und der alkoholbedingten unterschieden. Zu den Hauptursachen einer Fettlebererkrankung zählt das Metabolische Syndrom, zu dem u. a. Störungen des Stoffwechsels wie Typ-2-Diabetes, Übergewicht und Adipositas gehören.
Als hepatische Manifestation des Metabolischen Syndroms werden die metabolische dysfunktions- assoziierte steatotische Lebererkrankung (MASLD) und in der zweiten Phase, die jeder zweite Betroffene entwickelt, die metabolische dysfunktions-assoziierte Steatohepatitis (MASH) definiert.
Einer MASLD kann durch eine Lebensstiländerung entgegengewirkt werden: Mit Gewichtsreduktion, angepasster, gesünderer Ernährung sowie Bewegung und Sport kann sich eine stark verfettete Leber wieder zurückbilden. Bleibt es jedoch beim ungesunden Lebensstil, kann sich aus einer MASLD eine MASH entwickeln.
Eine MASH ist nicht nur durch Fettablagerungen, sondern auch durch Entzündungsprozesse und Zellschäden gekennzeichnet. Die fortschreitende Schädigung der Leber kann langfristig zu Fibrose, Zirrhose oder sogar Leberzellkrebs (hepatozelluläres Karzinom, HCC) führen. Daher ist es wichtig, frühzeitig auf eine gesunde Lebensweise und gezielte therapeutische Maßnahmen zu setzen, um das Fortschreiten von MASLD zu MASH zu verhindern.
Ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum können zu Stoffwechselstörungen und chronischen Entzündungen führen – alles Faktoren, die auch das Risiko für die Entstehung von Krebs der Gallenwege und der Gallenblase (Cholangiokarzinom, CCA) fördern. Zudem können diese Lebensstilfaktoren zu Begleiterkrankungen wie Diabetes beitragen, die das Risiko weiter steigern.
Die folgenden Ernährungstipps können sowohl zur besseren Prävention als auch zur gezielten Behandlung von Leber- und Gallenerkrankungen beitragen:

  • Mediterrane Ernährung: Studien belegen, dass eine Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten und mageren Proteinen ist, zur Reduktion von Leberfett und Entzündungen beitragen kann.
  • Zucker- und Fructosekonsum: Aktuelle Untersuchungen bestätigen, dass ein hoher Konsum von raffiniertem Zucker und Fructose, häufig in gezuckerten Getränken und verarbeiteten Lebensmitteln enthalten, das Risiko für MASLD erhöhen kann.
  • Intervallfasten: Erste Ergebnisse aus Studien, die Intervallfasten (intermittierendes Fasten) untersuchen, deuten darauf hin, dass diese Ernährungsform positive metabolische Effekte hat und den Leberfettgehalt senken kann.
  • Probiotika und Darm-Leber-Achse: Auch der Einfluss von Probiotika und Präbiotika wird aktuell intensiv erforscht. Die Modulation der Darmflora scheint einen positiven Effekt auf die Leberfunktion zu haben und könnte zur Prävention von Lebererkrankungen beitragen.

Quelle: Deutsche Leberstiftung, Pressemeldung vom 03.03.2025



Diesen Artikel finden Sie auch in ERNÄHRUNGS UMSCHAU 5/2025 auf Seite M270.

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