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TV-Tipps der Woche: Wasserwurst und Massenbrötchen

  • 04.08.2014
  • News
  • Redaktion

Unser tägliches Brot – Vom Wert der Lebensmittel
Die Deutschen sind begeistert von Kochshows. Im Fernsehen und auf Veranstaltungen wirbeln Starköche Scampi durch die Luft und schnippeln in Windeseile Gemüse – Essen ist zum Event geworden. Doch die Realität in den eigenen Küchen sieht meist anders aus: diese bleiben immer öfter kalt. Der Trend geht zu flexibleren Essenszeiten, Pizza, Currywurst und Co. haben Konjunktur. Die Zeit, Lebensmittel richtig wertzuschätzen, fehlt scheinbar.

Gleichzeitig wächst die Unsicherheit beim Verbraucher: Jedes Jahr ereignen sich neue Lebensmittelskandale - von Dioxin-Eiern, Antibiotika-Rückständen in Hähnchen bis hin zum Pferdefleisch-Skandal. Die Dokumentation "Unser tägliches Brot" beleuchtet diese Unsicherheit der Verbraucher angesichts von Lebensmittelskandalen, Massentierhaltung und dem Argwohn gegenüber genveränderten Grundnahrungsmitteln auch in spiritueller Hinsicht. Auf der Suche nach einer Antwort auf die Frage "Was darf man heute eigentlich noch essen?" trifft sie Menschen, die davon überzeugt sind, dass gut zu essen möglich ist.
Montag, 4. August, ARD-alpha, 21.00 Uhr

Alle Infos zur Sendung gibt es hier.

Mehr zum Thema in der Ernährungs Umschau 01/2014:
Zeit und Esskultur – eine kulturanthropologische Betrachtung
Die Beschleunigung der Ernährung und die Folgen für Umwelt und Gesundheit

Die Tricks mit Fleisch und Wurst - Was wir wirklich essen
Bei Kochschinken, Geflügelgrillsteaks und Geflügelbrustfilets aus dem Supermarkt und vom Discounter wird das Gewicht mit zugesetztem Wasser oft über das erlaubte Maß hinaus erhöht. Dies haben Recherchen für die Sendung "Die Tricks mit Fleisch und Wurst - Was wir wirklich essen" ergeben. Eine Laboranalyse im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks kam zu dem Ergebnis, dass fünf von 29 Produkten zu viel Fremdwasser enthalten. Der Wasserzusatz ermöglicht es, das Fleisch teurer zu verkaufen. Die Ware stammt von namhaften Herstellern und Händlern – manche von ihnen streiten den Einsatz von Fremdwasser trotz eindeutiger Ergebnisse sogar ab.
Montag, 4. August, NDR-Fernsehen, 21.00 Uhr

Alle Infos zur Sendung gibt es hier.

Unser Apfel: Masse statt Klasse?
Perfekt, makellos, knackig - fast wie geklont liegen die Äpfel in den Verkaufsregalen. Früher hatte jede Region ihre eigenen Lieblinge. Allein in Deutschland wurden über 3.000 Apfelsorten kultiviert. Mittlerweile spielen im Supermarkt nur noch zehn bis 15 Sorten eine wirtschaftliche Rolle. Mit sexy Namen wie "Pink Lady" wird der simple Apfel zum Lifestyle-Produkt. In der modernen Apfelwelt gilt: Frisch ist, was frisch aussieht.
Montag, 4. August, NDR Fernsehen, 22:00 Uhr

Alle Infos zur Sendung gibt es hier.
Interview zum Thema mit dem Fernseh-Autor Tim Boehme. 

Frisch auf den Müll – Die globale Lebensmittelverschwendung
Mehr als die Hälfte unserer Lebensmittel landet im Müll! Das Meiste schon auf dem Weg vom Acker in den Laden, bevor es überhaupt unseren Esstisch erreicht: jeder zweite Kopfsalat, jede zweite Kartoffel und jedes fünfte Brot. Das entspricht etwa 500.000 Lkw-Ladungen pro Jahr. Regisseur Valentin Thurn hat das Ausmaß dieser Verschwendung international recherchiert - in den Abfallcontainern der Großmärkte, Lagerhallen und Supermärkte. Auch wenn Thurns Film bereits 2010 das erste Mal ausgestrahlt wurde, ist er immer noch grundlegend für dieses Thema.
Mittwoch, 6. August, ARD-alpha, 21.00 Uhr

Alle Infos zur Sendung gibt es hier.

Billige Brötchen – Die Spur der Teiglinge
Susanne und Peter Müller aus Karlsruhe schließen ihre Bäckerei. Jahrelang hatte das Ehepaar täglich 13 Stunden geschuftet. Jetzt geben sie auf. Der Familienbetrieb weicht dem Druck der Billigkonkurrenten. Wie den Müllers erging es im vergangenen Jahr 1.300 Bäckereien und Backbetrieben. Doch wer backt anstelle der Müllers und der anderen Betriebe mittlerweile die Ware? Brot und Brötchen entstehen immer öfter als industrielles Massenprodukt in großen Fabriken. Auf der Spur der Teiglinge reist die Sendung "betrifft" durch Großbäckereien in Deutschland und Polen, durch die Labore der Hamburger Mühlenchemie und des dänischen Backmittelherstellers Novozymes.
Freitag, 8. August, ARD-alpha, 21.00 Uhr

Alle Infos zur Sendung gibt es hier.

Mein Schweinchen namens Dinner – Öko-Ferkel per Internet
Ein Kilo Rinderbraten - fünf Euro. Ein Kilo Schweinefleisch - drei Euro. Ein ganzes Huhn - zwei Euro. Für diesen Preis wird ein Tier geboren, aufgezogen, gefüttert, mehrmals vom Tierarzt untersucht, geschlachtet, für den Handel verkaufsfertig gemacht und mit Gewinn verkauft. Fleisch zählt mittlerweile zu den billigsten Lebensmitteln, es kostet weniger als Brot, Gemüse oder Obst. Der Biologe Dennis Buchmann und der Bauer Bernd Schulz wollen das ändern.
Montag, 11. August, PHOENIX, 13:15 Uhr

 Alle Infos zur Sendung gibt es hier.

Bildquelle: © M Smileus/Fotolia.com

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