Gen für Milchzuckerunverträglichkeit entdeckt

  • 06.02.2002
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  • Redaktion

Eine finnisch-amerikanische Forschergruppe hat eine Genvariante entdeckt, die zu einer Milchzuckerunverträglichkeit im Erwachsenenalter beiträgt. Wie die Forscher im Fachblatt Nature Genetics berichten, liegt diese außerhalb jener Region, die bisher der Krankheit zugeordnet wurde. Die Wissenschaftler hoffen, dass die Ergebnisse die Entwicklung eines nicht-invasiven Tests zur Feststellung einer Laktoseintoleranz beschleunigen.

Das Forscherteam um die Genetiker Nabil Sabri Enattah, Universität Helsinki, und Leena Peltonen, UCLA Medical School Los Angeles, untersuchte das Erbgut von 196 laktoseintoleranten Versuchspersonen afrikanischer, europäischer und asiatischer Abstammung. Dabei stellte sich heraus: Die DNA aller Probanden zeigte eine genetische Mutation für eine Milchzuckerunverträglichkeit – unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit. Aus diesem Grund vermuten die Wissenschaftler, dass es sich bei der Laktoseintoleranz um einen sehr alten Gen-Defekt handelt. Da die Menschen ursprünglich keine Milch vertrugen, könnte die mutierte DNA-Variante der Patienten der Originalform jenes Gens entsprechen, das mutierte, damit die Vorfahren des Menschen mit Beginn der Milchwirtschaft die Milch vertragen konnten.

Menschen mit Laktoseintoleranz leiden rund 30 Minuten bis zwei Stunden nach der Aufnahme von Milchprodukten an Völlegefühl, Blähungen sowie krampfartigen Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall. Grund dafür ist, dass der Körper zuwenig des Milchzucker spaltenden Enzyms Laktase bildet. Durch den Laktasemangel gelangen große Mengen an Laktose in den Dickdarm und werden von Darmbakterien vergärt. 06.02.02

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