Diabetes in der Schwangerschaft

  • 07.01.2009
  • News
  • Redaktion

Schätzungsweise bis zu 5 % der Schwangeren leiden an einem Gestationsdiabetes. Stoffwechselaktive Schwangerschaftshormone führen zu einer verminderten Insulinempfindlichkeit. Kann das die Bauchspeicheldrüse nicht durch die Ausschüttung von mehr Insulin kompensieren, schädigen erhöhte Blutzuckerwerte nicht nur die Mutter, sondern auch das Kind. Erschwerte Entbindungen aufgrund des übermäßigen Wachstums des Fetus, eine neonatale Hypoglykämie (zu niedriger Blutzuckerspiegel) bis hin zum Absterben bereits im Mutterleib sind möglich. Außerdem ist lebenslang das Risiko für Übergewicht und Diabetes erhöht.

Leider ist der orale Glukosetoleranztest kein routinemäßiger Bestandteil der Schwangerschaftsvorsorge, beklagte Dr. Ute Margaretha SCHÄFER-GRAF, St. Joseph-Krankenhaus Berlin, anlässlich der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft im November 2008. Der in der Regel in der 24.–28. Schwangerschaftswoche empfohlene Test wird also bei einem Großteil der Schwangeren gar nicht durchgeführt. Vorgesehen ist stattdessen die Untersuchung des Urins auf Glukose. Diese hat aber nur eine sehr geringe Sensitivität von weniger als 10 %.

Dabei bestätigen neue Studien, unter anderem die weltweite HAPO-Studie (hyperglycemia adverse pregnancy outcome) mit 25000 Schwangeren, dass unabhängig von anderen Risikofaktoren, wie z. B. Adipositas der Mutter, die Risiken für das Kind aufgrund des steigenden Blutzuckers linear ansteigen. Schon geringe Blutzuckererhöhungen wirken sich ungünstig aus. Zur Zeit werden deshalb Nutzen und medizinische Notwendigkeit des Screening auf Gestationsdiabetes neu bewertet. Quelle: aid (07.01.09)

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