Jeder Zweite Deutsche fürchtet Mogelpackung bei Lebensmitteln

  • 08.09.2010
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  • Redaktion

Gammelfleisch, Formschinken, Analogkäse: Die jüngsten Lebensmittelskandale und die Diskussion um Zusatzstoffe oder gentechnisch veränderte Lebensmittel haben den deutschen Verbraucher nachhaltig verunsichert. Dies zeigen die Ergebnisse der aktuellen bevölkerungsrepräsentativen Studie „SGS INSTITUT FRESENIUS Verbraucherstudie 2010: Lebensmittelqualität & Verbrauchervertrauen“, die das Allensbach Institut im Auftrag der SGS INSTITUT FRESENIUS GmbH durchgeführt hat.

Die größte Sorge der deutschen Verbraucher beim Kauf von Lebensmitteln ist, dass nicht das in der Packung ist, was draufsteht. Also dass zum Beispiel in der Erdbeermarmelade gar keine Erdbeeren mehr sind. Vor solchen Mogelpackungen haben 55 % der Befragten Angst. Ebenso groß ist die Sorge vor Lebensmitteln mit gentechnisch veränderten Zutaten. Diese grundsätzliche Verunsicherung drückt sich auch darin aus, dass über die Hälfte der Befragten glaubt, dass Lebensmittel gar nicht so gesund sind, wie die Hersteller behaupten. Jeweils 48 % der Verbraucher befürchten, dass auf der Verpackung wichtige Angaben zu den Inhalten nur versteckt oder gar nicht angegeben sind. Und dass verwendete Zusatzstoffe, wie Geschmacksverstärker oder Farbstoffe, gesundheitsschädlich sind.

Ein Hauptgrund für die deutliche Verunsicherung der deutschen Verbraucher liegt in der Schwierigkeit, Verpackungsangaben vollständig zu begreifen: 49 % der Befragten finden die Angaben auf den Lebensmitteln weniger oder gar nicht verständlich. Überdurchschnittliche Verständnisprobleme haben insbesondere ältere Menschen sowie Personen mit einfacher Schulbildung (60 %). 75 % aller Deutschen können anhand der Verpackungsangaben nicht beurteilen, ob ein Lebensmittel gesund ist. Beispielsweise können 58 % nicht erkennen, ob und welche Zusatzstoffe enthalten sind und 42 % wissen nicht, welchen Fett- oder Zuckergehalt die Produkte haben. 71 % der Verbraucher können aus den Lebensmittelbeschreibungen nicht richtig erkennen, ob ein Produkt für Kinder geeignet ist.

Im Allgemeinen herrscht ein großes Misstrauen gegenüber den Aussagen von Industrie und Politik. Die Hersteller sind aufgefordert, die Qualität ihrer Produkte besser sichtbar zu machen, meint das SGS Institut Fresenius. Ausführlichere Informationen sind auf der Seite des Instituts zu finden. Quelle: SGS Institut Fresenius (08.09.10)

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