Alte Bleileitungen belasten Trinkwasser

  • 11.07.2002
  • News
  • Redaktion

Eine Studie der Abteilung Allgemeine Hygiene und Umweltmedizin des Bereichs Humanmedizin der Universität Göttingen zeigt, dass auch heute noch alte Bleileitungen das Trinkwasser belasten. Die Untersuchungen wurden am Beispiel zweier kommunaler Versorgungsgebieten (Berlin, Göttingen und Umgebung) durchgeführt.

Die World-Health-Organisation (WHO) hat als Richtwert für Leitungswasser eine maximale Konzentration von 10 µg/L angegeben. Die in der Studie nachgewiesenen Werte lagen zum Teil erheblich darüber.

Im Raum Göttingen wurde das Trinkwasser von etwa 1 500 Wohnungen von Familien mit Kleinkindern untersucht. Erhöhte Bleikonzentrationen im Trinkwasser traten dabei regional unterschiedlich häufig auf. So wurden Bleikonzentration von über 10 µg/L im Stadtgebiet Göttingen bei 1,6 %, in der Umgebung (Friedland) bei 11,1 % der Haushalte festgestellt.

In Berlin wurden etwa 10 000 Haushalte auf Bleispuren im Trinkwasser untersucht. Bei beiden untersuchten Tagesprofilen hatten 5,6 % bzw. 7 % aller Haushalte Bleiwerte über dem WHO-Richtwert, der höchste Messwert lag bei 186 µg/L.

Mehrere weltweit durchgeführte Studien zeigen eindeutig, dass eine Bleibelastung im Kindesalter zu Defiziten in der Sprachbeherrschung und Aussprache, Aufmerksamkeit und bei schulischen Leistungen führt. Auch im Erwachsenenalter sind diese Effekte noch nachweisbar, selbst wenn die Bleigehalte im Blut dann nicht mehr erhöht sind.

Die komplette Studie sowie weitere Informationen erhalten Sie bei: Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin, Abt. Allgemeine Hygiene und Umweltmedizin, Windausweg 2, 37083 Göttingen. 11.07.02

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