Online News: Hoher Zuckerkonsum in der Schwangerschaft: Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten beim Kind
- 11.08.2025
- News
- Redaktion
Neue Erkenntnisse aus Nachkriegsstudien und der aktuellen Forschung zeigen, dass ein zu hoher Zuckerkonsum während der Schwangerschaft und frühen Kindheit das Risiko für Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck im Erwachsenenalter signifikant erhöhen kann.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) machen im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz auf die gesundheitlichen Langzeitfolgen aufmerksam und fordern gezielte politische Maßnahmen. Besonders entscheidend ist der Zeitraum der ersten 1000 Lebenstage – von der Empfängnis bis zum zweiten Geburtstag eines Kindes – als prägende Phase für die langfristige Stoffwechselgesundheit. Eine aktuelle Studie mit historischen Daten aus Großbritannien zeigt, dass Kinder, die während der dortigen staatlichen Zucker-Rationierung nach dem Zweiten Weltkrieg geboren wurden, ein deutlich geringeres Risiko für Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck im Erwachsenenalter hatten.
Auch die Lebensweise des Vaters hat Einfluss: Studien legen nahe, dass übermäßiger Zuckerkonsum oder Adipositas des Vaters zum Zeitpunkt der Zeugung die langfristige Gesundheit des Kindes beeinträchtigen kann. Expert*innen gehen davon aus, dass epigenetische Veränderungen – also Veränderungen in der Genaktivität – eine Rolle spielen.
Angesichts des doppelt so hohen durchschnittlichen Zuckerkonsums in Deutschland im Vergleich zur WHO-Empfehlung fordern DDG und DGE politische Maßnahmen: eine Besteuerung zuckerreicher, stark verarbeiteter Lebensmittel, die gezielte Förderung gesunder Alternativen sowie ein Werbeverbot für ungesunde Kinderlebensmittel. Solche gesetzlichen Vorgaben sollen die Gesundheit künftiger Generationen schützen.
Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft, Pressemeldung vom 15.07.2025