Weniger Milch in der EU
- 11.10.2006
- News
- Redaktion
Anders als ursprünglich erwartet wird für 2006 mit einem Rückgang der Milchanlieferung in der Europäischen Union gerechnet. Auch die Mobilisierung der Sonderreserven in den neuen Mitgliedstaaten zu Gunsten der Molkereianlieferungsquote kann nichts daran ändern, dass die Molkereianlieferung in der EU 2006 voraussichtlich auf 131 Millionen Tonnen oder sogar noch darunter zurückgeht, teilte die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) mit.
Einer ersten Schätzung zu Folge wurden im Zeitraum von Januar bis August an die EU-Molkereien 88,78 Millionen Tonnen Milch angeliefert. Das sind rund 1,2 Millionen Tonnen oder 1,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Rückläufige Tendenzen waren im gesamten bisherigen Jahresverlauf zu beobachten, die sich im Juli unter dem Einfluss der Hitzewelle noch verstärkten.
Der Rückgang der Milchmengen bei gleichzeitig wachsender Nachfrage am europäischen Binnenmarkt hat den EU-Milchmarkt einem Gleichgewicht näher gebracht, trotz leicht rückläufiger Exporte. Die noch vielfach bestehende Vorstellung, nach der die EU einen Überschuss von 20 Millionen Tonnen Milch aufweise, ist somit überholt. Jedenfalls dann, wenn man den Überschuss als die Menge der angelieferten Milch definiert, die über die am Binnenmarkt zu Marktpreisen absetzbaren Mengen hinausgeht. (11.10.06)