Lebendtest zum Nachweis von BSE

  • 13.07.2005
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  • Redaktion

Der am Tierärztlichen Institut der Universität Göttingen entwickelte Göttinger Lebendtest (GLT) zur Identifikation von BSE-Rindern hat in einer ersten großen klinischen Studie seine Zuverlässigkeit bestätigt. Danach können im Blutserum der Tiere eindeutig genetische Veränderungen nachgewiesen werden, die eine klare Verbindung zur Bovinen Spongiformen Enzephalopathie (BSE) aufweisen.

Sie stehen offenbar auch im Zusammenhang mit dem Phänomen "Zellstress". Diese Gen-Marker sind nach Mitteilung der Wissenschaftler bereits im Frühstadium der Erkrankung nachweisbar, so dass BSE-Risikorinder aus den Höfen entfernt werden können, bevor sie den Schlachthof und damit den Verbraucher erreichen.

In der Studie wurden erkrankte Rinder und Tiere aus Risikoherden sowie 800 gesunde Tiere untersucht. Die genetischen Veränderungen im Blut ließen sich bei allen vier an BSE erkrankten Tieren und bei 65 Prozent der 135 Tiere aus Hochrisiko-Fütterungskohorten zuverlässig nachweisen. In der Kontrollgruppe der gesunden Rinder zeigte lediglich gut ein halbes Prozent der Tiere diese Gen-Auffälligkeiten.

Zugleich lieferten die Untersuchungen neue Hinweise für das Verständnis der biologischen Mechanismen bei BSE. So haben die genetischen Veränderungen ihren Ursprung in so genannten SINEs. Dabei handelt es sich um nicht-codierende, kurze Sequenzelemente, die im gesamten Genom vorkommen. Sie werden regelmäßig dann gefunden, wenn Zellen einem induzierten Stress unterworfen sind, bevor sie in Richtung des programmierten Zelltods gehen. Das Auftreten von SINEs bei BSE legt nahe, dass es auch hier zu einer Zellstress-Situation bei kranken Rindern und bei mit infektiösen Prionen ausgesetzten Tieren kommt, folgern die Experten. Die Ergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe der Fachpublikation Clinical and Diagnostic Laboratory Immunology vorgestellt. (13.07.05)

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