Überwachung lebensmittelbedingter Infektionen weiterhin von großer Bedeutung für Europa

  • 14.05.2002
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  • Redaktion

Vom 23. bis 25. April fand im Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz (BgVV), Berlin, das Treffen von Vertretern der nationalen Kontaktstellen des "WHO Surveillance Programme for Control of Foodborne Infections and Intoxications in Europe" statt. Gemeinsam forderten die 60 Vertreter aus 46 europäischen Staaten: "Die WHO und die EU müssen ihre Aktivitäten auf dem wichtigen Gebiet der Überwachung lebensmittelbedingter Erkrankungen koordinieren".

Das Treffen von Vertretern der in Europa national zuständigen Behörden folgte dem im Januar von der FAO und WHO in Marrakesch veranstalteten Globalen Forum und der im Februar in Budapest organisierten Gesamteuropäischen Konferenz zur Lebensmittelsicherheit.

Am "WHO Surveillance Programme for Control of Foodborne Infections and Intoxications in Europe" sind derzeit 49 der 50 Staaten der WHO Region Europa und Zypern beteiligt. Es zielt ab auf die Entwicklung und Umsetzung praktischer Strategien zur Vermeidung und Bekämpfung lebensmittelbedingter Erkrankungen beim Menschen. Hierzu zählen sowohl die Sammlung, Bewertung und Veröffentlichung von Daten und die Entwicklung geeigneter Kontrollmaßnahmen, als auch Forschung und Trainingsmaßnahmen in den Mitgliedsstaaten. Das Programm wird vom BgVV in seiner Funktion als FAO/WHO Collaborating Centre für Forschung und Ausbildung im Bereich der Lebensmittelhygiene und der Zoonosen koordiniert und zählt zu den wichtigen Aktivitäten des WHO-Regionalbüros Europa.

Die hohe Anzahl von Lebensmittelinfektionen, der Schweregrad neuer potenzieller Erkrankungen wie der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE) und das Auftreten neuer Lebensmittelrisiken haben zu einer weltweiten Verunsicherung des Verbrauchers beigetragen. Durch die Globalisierung des Lebensmittelhandels können bisher lokal oder national begrenzt auftretende Gefahren neuerdings innerhalb kürzester Zeit in eine Vielzahl von Staaten verbreitet werden. Nationale Überwachungsprogramme zur Vermeidung und Kontrolle von Lebensmittelerkrankungen haben hierdurch einen neuen Stellenwert erhalten. Somit sind gut geführte und koordinierte Programme mit assoziierten Frühwarnsystemen heute ein unverzichtbares Instrument des vorbeugenden gesundheitlichen Verbraucherschutzes.

Unter Berücksichtigung der technischen und finanziellen Kapazitäten und potenziellen Schwierigkeiten der am Programm beteiligten Staaten empfehlen die Teilnehmer des Treffens neue Strategien, um den Bedürfnissen und Erwartungen aller Staaten Rechnung zu tragen. Neue bedeutende Veränderungen in der Lebensmittel-, Labor- und Informationstechnologie müssen dabei dringend berücksichtigt werden. Besondere Aufmerksamkeit ist auf die unmittelbare Datenübermittlung, -auswertung und -berichterstattung sowie die Qualitätssicherung in der Datenerhebung und -registrierung zu richten. Die Vertreter der nationalen Kontaktstellen forderten das BgVV-FAO/WHO Collaborating Centre auf, unter anderem ein Netzwerk zum Informationsaustausch einschließlich Frühwarnmeldungen aufzubauen und dringend Strukturen zu schaffen, die eine kontinuierliche und fristgerechte Datenübermittlung, -auswertung und Berichterstattung ermöglichen. Darüber hinaus müßten die Aktivitäten von WHO und EU besser koordiniert werden. 14.05.02

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