Der Zauber der Lupinen

  • 15.05.2006
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  • Redaktion

Lupinengewächsen wird eine cholesterinsenkende Wirkung zugeschrieben. Ob dieser Effekt tatsächlich nachzuweisen ist, wird seit Beginn des Jahres am Institut für Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg untersucht.

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation der Universität mit 13 Klein- und mittelständischen Unternehmen und dem Fraunhofer Institut in Freising. Erste Testversuche im Reagenzglas wurden inzwischen durchgeführt. Diese zeigen, dass ein Teil des Cholesterins von den Lupinenproteinen adsorbiert, also gebunden wurde. Jetzt wollen die Wissenschaftler die richtige Dosis finden, um eine Wirkung zu erzielen. Auch müsse noch ermittelt werden, unter welchen Bedingungen die cholesterinsenkende Eigenschaft aktiviert werden kann und welche Wechselwirkungen mit anderen Nahrungsproteinen bestehen.

Derzeit wird die Wirkung der Proteine im lebenden System erprobt. Dazu werden Blut- und Gewebeuntersuchungen an Ratten ausgewertet. Die Forscher wollen so Fragen klären wie „Welche Mechanismen greifen?“ oder „Bei welcher Menge nimmt die Zelle Schaden?“ Eine Schlüsselstellung nehmen dabei molekularbiologische Untersuchungen ein. Verlaufen die Experimente an den Nagetieren erfolgreich, können im nächsten Jahr die ersten Untersuchungen am Menschen durchgeführt werden. Zur Auswertung der Ergebnisse wird eine Kooperation mit der medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke Universität in Magdeburg angestrebt. Bei erfolgsversprechendem Verlauf könnten schon im Jahr 2008 Produkte auf Basis von Lupinenproteinen in den Lebensmittelläden erhältlich sein, hoffen die Wissenschaftler. (15.05.06)

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