Zusammenhang zwischen flavonolreicher Ernährung und Bauchspeichelsdrüsenkrebs

  • 18.04.2007
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  • Redaktion

Eine große amerikanische Ernährungs- und Krebsstudie mit 183 518 Teilnehmern zeigt, dass eine flavonolreiche Ernährung helfen könnte, das Bauchspeicheldrüsenkrebs-Risiko zu senken. Flavonole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die besonders reichlich in Zwiebeln, Äpfeln, Beeren, Grünkohl und Brokkoli enthalten sind. Die Studienergebnisse wurden am Sonntag den 15. April 2007 anlässlich des Annual Meeting of the American Association for Cancer Research (AACR) 2007 in Los Angeles erstmals vorgestellt.

Studienteilnehmer, die mit ihrer Nahrung am meisten Flavonole aufnahmen, hatten im Vergleich zu Teilnehmern mit dem geringsten Verzehr, ein um 23 Prozent vermindertes Risiko an Bauspeicheldrüsenkrebs zu erkranken. Besonders Raucher profitierten von einer flavonolreichen Ernährung. Raucher, die viele dieser sekundären Pflanzenstoffe mit der Nahrung aufnahmen, konnten ihr Risiko im Vergleich zu Rauchern mit geringem Verzehr um 59 Prozent senken. Vermutlich sind die Effekte bei Rauchern am stärksten, da diese Gruppe bereits ein erhöhtes Bauchspeicheldrüsenkrebs-Risiko hat. Rauchen ist bislang der einzige anerkannte Lebensstilrisikofaktor für Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Die Studie ist Teilprojekt der großen Multiethnic Cohort Study in Hawaii und Los Angeles. Innerhalb einer Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich acht Jahren erkrankten 529 Studienteilnehmer an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Aufgrund der sehr hohen Zahl von Neuerkrankungen hat die Studie zwar eine relativ große statistische Aussagekraft, aber weitere epidemiologische Studien an anderen Populationen aus anderen geographischen Regionen sind nötig, um diese Ergebnisse wissenschaftlich abzusichern.

In der Studie wurde nicht untersucht auf welchen biologischen Mechanismen die gefundenen Zusammenhänge beruhen. Krebspräventive Wirkungen von Flavonolen werden allgemein darauf zurückgeführt, dass Flavonole den Zell-Zyklus sowie die Zell-Proliferation inhibieren und oxidativem Stress entgegenwirken. Zudem sind sie in der Lage, Enzyme des "Entgiftungsstoffwechsels" zu induzieren und einen programmierten Zelltod (Apoptose) auszulösen. (18.04.07)

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