© KatarzynaBialasiewicz/iStock/Getty Images Plus
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Gründung: Neue Sektion Ernährung in der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin

  • 19.12.2018
  • News
  • Dr. Maike Groeneveld

Am Lebensende verändern sich häufig die Bedürfnisse in Bezug auf Essen und Trinken. Wohlbefinden und Genusserlebnisse rücken in den Vordergrund, therapeutische Ernährungsinterventionen zur bedarfsdeckenden Nährstoffversorgung verlieren hingegen an Bedeutung.

Die Mitglieder der Sektion Ernährung, v. l. n. r.: Dr. Maike Groeneveld, Dr. Maria Bullermann-Benend, Ruth Rieckmann, Elke Broxtermann, Susanne Rolker, Christina Niers  © privat
Die Mitglieder der Sektion Ernährung, v. l. n. r.: Dr. Maike Groeneveld, Dr. Maria Bullermann-Benend, Ruth Rieckmann, Elke Broxtermann, Susanne Rolker, Christina Niers. © privat

Menschen am Ende ihres Lebens ein höchstmögliches Maß an Lebensqualität und Genuss zu ermöglichen und ihnen und ihren Zugehörigen in Fragen zur Ernährung empathisch und kompetent zur Seite zu stehen, das ist das Anliegen der Sektion Ernährung, die am 5. September 2018 auf dem 12. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) gegründet wurde.

„Unser Motto lautet ‘Genuss statt Muss‘. Wir möchten den Patienten eine möglichst hohe Lebensqualität bis zuletzt ermöglichen“, erklärt die Oecotrophologin und Sprecherin der Sektion Dr. Maria Bullermann-Benend. Oberste Priorität haben deshalb die Wünsche der PatientInnen nach Linderung von Symptomen, nach Wohlbefinden und bestimmten Essgenüssen. Die Ernährungsfachkräfte wollen PatientInnen dabei unterstützen, ihren Essalltag in Absprache mit Zugehörigen und Pflegekräften soweit wie möglich selbstbestimmt und genussvoll zu gestalten. „Auch die Ernährung und Selbstfürsorge von pflegenden Zugehörigen in stark belastenden Phasen gehört nach unserem Verständnis zu unserem Tätigkeitsbereich“, ergänzt Dipl. oec. troph. Ruth Rieckmann, ebenfalls Sprecherin der Sektion Ernährung. Die Mitglieder der sechsköpfigen Gruppe aus OecotrophologInnen und DiätassistentInnen sind der Meinung, dass Ernährungsfachkräfte in interprofessionelle Teams zur Versorgung von Schwerstkranken, Sterbenden und ihren Zugehörigen integriert werden sollten.


Hintergrund: Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin

Die DGP steht als wissenschaftliche Fachgesellschaft für die interdisziplinäre und multiprofessionelle Vernetzung aller Berufsgruppen, die PalliativpatientInnen versorgen. Gemeinsames Ziel ist es, bei schwerer Erkrankung für weitgehende Linderung der Symptome und Verbesserung der Lebensqualität zu sorgen. Neben MedizinerInnen, Pflegekräften, PharmazeutInnen, PhysiotherapeutInnen und psychosozialen Berufen sind jetzt auch Ernährungsfachkräfte als eigenständige Sektion in der DGP vertreten. 

Weitere Informationen: www.dgpalliativmedizin.de/sektionen/sektion-ernaehrung.html 

Dr. Maike Groeneveld, Bonn

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