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Zweite Internationale Ernährungskonferenz verkündet erste Beschlüsse

  • 20.11.2014
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  • Redaktion

Aktuell tagen vom 19. bis 21. November die Regierungen der Mitgliedsstaaten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) der Vereinten Nationen (UN) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auf der zweiten Internationalen Ernährungskonferenz in Rom. Eine erste umfassende Deklaration zur Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung wurde gestern bereits beschlossen.

Seit der ersten Konferenz 1992 sind zwar Fortschritte bei der Bekämpfung von Hunger und Mangelernährung erzielt worden, doch noch immer sterben täglich mehr als 7000 Kinder unter fünf Jahren an den Folgen von Mangelernährung. Zwei Milliarden Menschen – über 40 Prozent der Weltbevölkerung - leiden unter dem Mangel von essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen. Gleichzeitig sind 1,4 Milliarden Menschen übergewichtig.

In einem ersten Schritt haben gestern die Minister und Verantwortlichen für Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft von 170 Ländern eine Reihe konkreter Verpflichtungen und Empfehlungen zu Maßnahmen und Investitionen verabschiedet - mit dem Ziel, allen Menschen den Zugang zu einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung zu ermöglichen. Die Deklaration von Rom zur weltweiten Ernährungslage schließt etwa das Recht eines jeden Menschen ein, Zugang zu sicheren, ausreichenden und nahrhaften Lebensmittel zu haben. Außerdem verpflichten sich die Regierungen zur Vermeidung von Mangelernährung in all ihren Formen, einschließlich Hunger, Mikronährstoffmangel und Übergewicht. Aufbauend auf die Verpflichtungen, Ziele und Vorgaben der Deklaration, weist der Handlungsrahmen 60 empfohlene Maßnahmen aus, die die Regierungen in ihre nationale Ernährung, Gesundheit, Landwirtschaft, Bildung, Entwicklung und Investitionspläne integrieren sollten.

Welthungerhilfe fordert verbindliche Maßnahmen
Die private Hilfsorganisation Welthungerhilfe e.V. erwartet von der Bundesregierung, dass sie sich auf der Konferenz für verbindliche Zielvereinbarungen einsetzt, welche die Regierungen zu konkreten Maßnahmen beim Kampf gegen Hunger verpflichten. Dazu gehört auch, dass bei nationalen und internationalen Entscheidungen wie etwa Handelsabkommen oder aber Investitionen im Agrarbereich geprüft wird, welche Folgen daraus hinsichtlich der Ernährungssicherheit und der Verwirklichung des Rechts auf Nahrung entstehen.

„Die Konferenz sollte nicht mit einem unverbindlichen Katalog von Absichtserklärungen enden, sondern einen klaren Aktionsplan verabschieden. Wir hoffen, dass die Bundesregierung die Chance nutzt und hier mutig voran geht. Wenn es Vereinbarungen gibt, müssen sie überprüft und wenn nötig angemahnt werden. Das Committee on World Food Security (CFS) wäre dafür ein geeignetes Gremium. Ein klares Bekenntnis zu einem stärkeren Engagement bei der Hungerbekämpfung und die Einigung auf ambitionierte Ziele und Rechenschaftsmechanismen ist im entscheidenden Jahr der Weichenstellung für eine neue Entwicklungsagenda nach 2015 dringend nötig“, fordert Dr. Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Quellen: Welthungerhilfe e.V.  und FAO

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