Bluthochdruck durch Alkoholkonsum

  • 21.08.2003
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  • Redaktion

Untersuchungen in zahlreichen westlichen Ländern haben gezeigt, dass der Blutdruck umso höher ist, je mehr man trinkt. Dies scheint allerdings nur der Fall zu sein, wenn der Alkoholkonsum eine bestimmte Grenze überschreitet. Aktuelle Daten aus Japan ergaben jedoch, dass diese Grenze für Japaner nicht gilt. Hier wird selbst ein sehr geringer Alkoholkonsum mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck in Verbindung gebracht.

An der Studie nahmen über 1000 Einwohner von Hisayama teil. Zu Beginn der Studie waren sie 40 Jahre alt oder älter, hatten Blutdruckwerte im Normalbereich und keine Herz-Kreislauferkrankungen. Jeder Teilnehmer wurde ärztlich untersucht und füllte einen Fragebogen aus, in dem es u. a. um Trinkgewohnheiten ging.

Die Wissenschaftler ordneten die Männer drei Gruppen zu: Nicht-Trinker, „trockene“ Trinker und gegenwärtige Trinker. Leichter Alkoholkonsum wurde mit weniger als 23 g Alkohol pro Tag definiert. Gemäßigter Alkoholkonsum wurde mit 23 bis 45 g pro Tag und starker Konsum mit mehr als 46 g pro Tag definiert. Da bei Frauen regelmäßiger und insbesondere starker Alkoholkonsum selten war, gab es nur zwei Gruppen: Gegenwärtige Trinker und Nicht-Trinker.

Die Untersuchung lief über 10 Jahre. In dieser Zeit erkrankten 101 Männer und 166 Frauen an Bluthochdruck (140/60 mmHg oder höher, oder Medikamenteneinnahme gegen Bluthochdruck). Ergebnis1: Bei den Männern war das Erkrankungsrisiko in jeder der drei Trinkgruppen erhöht. Die Gefahr, an Bluthochdruck zu erkranken, war schon bei geringem Alkoholkonsum doppelt so hoch wie bei Abstinenz.

Warum dies so ist, ist noch nicht vollständig geklärt. Die Wissenschaftler vermuten, dass das durchschnittliche Körpergewicht in diesen beiden Teilen der Welt eine Rolle spielt. Auch genetische Faktoren kommen in Frage. 21.08.03

1Ohmori S.; Kiyohara, Y.; Kato, M.; Tanizaki, Y.; Iwamoto, H.; Nakayama, K.; Abe, I.; Fujishima, M.: Alcohol intake and future incidence of hypertension in a general japanese population: The Hisayama Study. Alcoholism: Clinical and Experimental Research (2002) 26 (7), 1010-1016.

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