Rückstände von Pflanzenschutzmitteln: Kein Grund auf Obst und Gemüse zu verzichten

  • 21.12.2007
  • News
  • Redaktion

Foto: Bilderbox

Pestizidrückstände in Mandarinen, Weintrauben oder Paprika - fast wöchentlich werden Verbraucher durch derartige Meldungen aufgeschreckt. So wichtig solche Informationen sind, es wäre fatal, wenn die Verbraucher daraufhin ihren Gemüse- und Obstverzehr einschränken würden. Nach Ansicht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) überwiegt der gesundheitliche Nutzen von Gemüse und Obst das mögliche Risiko durch Pflanzenschutzmittelrückstände.

Jedes Pflanzenschutzmittel wird vor seiner Zulassung umfangreichen toxikologischen Tests unterzogen. Bei der Festlegung der Höchstmengen sorgt ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor (meistens 100) dafür, dass keine unerwünschten Wirkungen auftreten. Wer einmal oder gelegentlich ein Produkt isst, das höher belastet ist als die gesetzlichen Höchstmengen es zulassen, muss in der Regel nicht mit gesundheitlichen Gefahren rechnen.

Höchstmengenüberschreitungen kamen in den vergangenen Jahren bei etwa 10 % aller Gemüse- und Obstproben vor, die von staatlichen Lebensmittelkontrolleuren untersucht wurden. Bioware kann hingegen als weitgehend rückstandsfrei bezeichnet werden, berichtet das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart nach 4 Jahren Ökomonitoring. Wer keine Bioware einkaufen kann, sollte auf die Herkunft achten. Denn Produkte aus konventioneller Erzeugung sind meist am geringsten belastet, wenn sie aus der Region stammen und entsprechend der Saison angeboten werden.

Die Rückstandsgehalte lassen sich weiter verringern, wenn Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich gewaschen wird. Da sich die meisten wertvollen Inhaltsstoffe in den Randschichten befinden, empfiehlt die DGE die Schale von Obst und Gemüse - soweit diese verzehrsfähig ist - mitzuessen. Es ist nicht möglich, sich vollkommen schadstofffrei zu ernähren. Schadstoffe in der Nahrung spielen nach derzeitiger Einschätzung aber für die Gesundheit eine viel geringere Rolle als vielfach angenommen.

Gemüse und Obst liefern dagegen viele wertvolle Nährstoffe und gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe. Ein reichlicher Verzehr hilft, Übergewicht zu vermeiden und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck sowie bestimmte Krebserkrankungen zu senken. Diese Erkenntnisse stammen aus einer Vielzahl von Langzeituntersuchungen, in denen konventionelles Gemüse und Obst gegessen wurde. (21.12.07)

Das könnte Sie interessieren
Pflanzliche Speisefette und –öle. Teil 4: Palmöl weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
Alternative Ernährungsformen weiter
MEDPass oder herkömmliche Verabreichung von oraler Nahrungssupplementation weiter
Diagnose-Tool für Schluckstörungen bei älteren Patient*innen: Vergleichsstudie belegt hohe... weiter
Mehr Schein als Sein: Nahrungsergänzungsmittel „made in Germany“ weiter