Krebstierschalen: Verdickungsmittel in spe

  • 22.08.2002
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Wissenschaftler der University of Maryland, Baltimore, haben einen neuen Verwendungszweck für die Schalen von Krabben, Hummern und Garnelen gefunden. Enzyme sollen die in den Schalen der Krebstieren natürlich vorkommende Substanz Chitosan zu Verdickungsmitteln umwandeln.

Chitosan entsteht aus Chitin durch alkalische oder enzymatische Deacetylierung. Chitin ist das nach Cellulose am häufigsten vorkommende Polysaccharid in der Biosphäre. Schätzungen zufolge betragen die weltweiten Ressourcen aus marinen Quellen zwischen zehn und 100 Mio. Tonnen.

Bislang konnten die Forscher Chitosan in Säure lösen und das pflanzliche Molekül Katechin an der Polymerketten befestigen. Die Lösung des modifizierten Chitosans wird sofort dickflüssig, wenn diese mehr als 0,5 Prozent Polymer enthält. Die Katechin-Gruppen verklumpen und die Polymerketten werden zu einem Gel verbunden. Ein von bestimmten Bodenbakterien- oder Pilzen produziertes Enzym kann dieses Polymer abbauen. Daraus folgern die Wissenschaftler, wie in der Fachzeitschrift Environmental Science and Technology berichtet, dass das auf Chitosan basierende Material ungiftig und biologisch abbaubar ist.

Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte Chitosan in zahlreichen Bereichen wie Medizin, Kosmetik, Landwirtschaft, Lebensmitteltechnologie, Biotechnologie oder Umwelttechnik eingesetzt werden. Bereits heute wird es als Nahrungs-Ergänzungsmittel vermarktet. Es soll Fett aufsaugen und zur Gewichtsreduktion führen. Aussagekräftige Beweise für den Effekt gibt es allerdings nicht. 22.08.02

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