Natürliches Mineralwasser im Test - zu viel Acetaldehyd bei Einwegflaschen

  • 22.08.2008
  • News
  • Redaktion

Mineralwässer aus Mehrwegflaschen sind den billigeren Wässern aus Einwegflaschen bezüglich Inhaltsstoffe und Reinheit deutlich überlegen. Das hat eine Untersuchung von Stiftung Warentest ergeben. Auf dem Prüfstand waren 30 natürliche Mineralwässer mit wenig Kohlensäure in Kunststoffflaschen. Stiftung Warentest verglich elf bekannte Herstellermarken mit preisgünstigen Eigenmarken des Handels und fand deutliche Unterschiede. In zehn Produkten aus verschiedenen Discountern waren hohe Mengen Acetaldehyd nachweisbar.

Die Substanz entsteht bei der Herstellung von PET-Flaschen und kann in das Wasser übergehen. Zwar sind die gefundenen Mengen nicht gesundheitsgefährdend, aber sie beeinträchtigen den Geschmack. Der für Acetaldehyd typische, fruchtig-aromatische Geschmack ist in der Regel bei einer Konzentration von 10 µg/l schon erkennbar. Deswegen setzt sich die Branche selbst diesen Wert als Limit. Die 10 beanstandetet Wässer, allesamt Eigenmarken des Handels, wie Aldi, Edeka, Kaufland oder Lidl, lagen deutlich über diesem Wert. Die klassischen Markenprodukte, wie zum Beispiel Apollinaris oder Gerolsteiner, hatten mit Acetaldehyd keine Probleme.

Teurere Markenwässer werden zumeist in Mehrwegflaschen abgefüllt, bei deren Herstellung ein Acetaldehyd-Blocker eingebaut wird. So geht kaum Acetaldehyd ins Wasser über. Discounter hingehen verwenden überwiegend Einwegflaschen. Viele Ketten sparen den Blocker ein, um die Kosten bei der Produktion zu drücken. Entsprechend sind in puncto Reinheit die Klassiker, die in der Regel in Mehrwegflaschen angeboten werden, klar überlegen.

Aber auch bezüglich der Mineralstoffmengen lassen sie die meisten Eigenmarken des Handels hinter sich. Diese sind mit oft nur 13 ct/l  jedoch unschlagbar günstig. Nur Leitungswasser ist billiger. Die großen Marken kosten teilweise das Vierfache. Über die Hälfte der Wässer sind mineralstoffarm. Vor allem bei billigen Wässern vom Discounter heißt "Medium" nicht nur wenig Kohlensäure, sondern auch oft wenig Kalium, Kalzium & Co. Wie hoch der Mineralstoffgehalt eines Mineralwassers ist, hängt hingegen von der Quelle ab. Die Ergebnisse der Tester bestätigen, dass die angegebenen Mineralstoffgehalte auf den Etiketten stimmen.

Ein positives Ergebnis brachte die mikrobiologische Untersuchung. In keinem der insgesamt 30 Mineralwässer fanden die Prüfer Keime. Die ausführlichen Ergebnisse des Tests sind im Internet unter www.test.de zu finden. (22.08.08)

Das könnte Sie interessieren
Shopping-Studie zum Tierwohl im virtuellen Supermarkt weiter
Wegweiser dringend gesucht! Hintergrund, Entwicklungsstand und Herausforderungen von... weiter
Wie kann die Implementierung des prozessgeleiteten Arbeitens in die Praxis der... weiter
„Der Weg zur Publikation. Insider-Wissen zum Schreiben und Publizieren in... weiter
9 Tipps für eine ausgewogene Ernährung beim Fasten im Ramadan weiter
PENNY-Kampagne „Wahre Kosten 2023“: erste Auswertung liegt vor weiter