EU bleibt bei Nulltoleranz für nicht zugelassene GVO

  • 22.10.2008
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  • Redaktion

In der EU sollen nun doch keine Toleranzwerte für nicht zugelassene gentechnisch veränderte (gv) Pflanzen in Agrarimporten eingeführt werden. Noch im Juni hatte die EU-Kommission angekündigt, das Problem der Spuren von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) schnell und "auf technischem Weg" zu lösen Derzeit gilt eine Null-Toleranz: Jeder Nachweis eines in der EU nicht zugelassen GVO in einer Lieferung mit Agrarrohstoffen führt dazu, dass diese nicht verkehrsfähig sind und daher nicht in die EU eingeführt werden dürfen.

Wie eine Sprecherin von EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassiliou erklärte, sollen statt einer Lockerung der Nulltoleranz in der EU vor allem bei Mais und Sojabohnen weitere gv-Sorten zügig zugelassen werden.

In den USA wird der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen, die in der EU nicht zugelassen sind, weiter ausgeweitet. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich in Argentinien und Brasilien ab. Aus diesen Ländern führt die EU jährlich etwa 40 Mio. t Sojabohnen und Sojaschrot ein. Jetzt könnte es zu Lieferengpässen vor allem für Futtermittel kommen, weil es bei derart großflächigem Anbau von gv-Pflanzen in der Praxis kaum möglich ist, geringste Spuren davon in den Agrarprodukten auszuschließen.

In den letzten Monaten ist in der EU bereits der Import mehrerer gv-Pflanzen erlaubt worden. Die EU-Zulassung von RoundupReady2-Sojabohnen, die ab 2009 in den USA in großem Stil angebaut werden, steht jedoch aus. Noch am Montag fand die Zulassungsempfehlung der EU-Kommission nicht die qualifizierte Mehrheit der Mitgliedstaaten. Quelle: transgen, 01.10.08 (22.10.08)

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