Mohnsamen: Gefahr für die Gesundheit?

  • 23.02.2006
  • News
  • Redaktion

Bei „Mohnsamen“ handelt es sich um die reifen Samen des Schlafmohns (Papaver somniferum L.). Sie werden vor allem in Mohnkuchen verbacken, können aber auch in kleineren Mengen auf Brötchen und Bagels enthalten sein. Wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) berichtet, steigen die Morphingehalte von Mohnsamen in der letzten Zeit an und variieren stark.

Hauptursache scheinen Verunreinigungen durch alkaloidhaltige Bruchstücke von Samenkapsel oder Milchsaft zu sein, die bei der Gewinnung der Samen auftreten. Bei üblichen Verzehrsmengen können damit über Lebensmittel Morphinmengen aufgenommen werden, die im therapeutischen Bereich liegen und unerwünschte Wirkungen haben. Im schlimmsten Fall kann es zu Bewusstseinsbeeinträchtigungen, Atemdepression und Herzkreislaufeffekten kommen.

Um dieses Risiko für den Verbraucher auszuschließen, hat das BfR eine maximale tägliche Aufnahmemenge abgeleitet, die nicht überschritten werden sollte. Sie liegt bei 6,3 µg pro kg Körpergewicht und Tag. Unter Berücksichtigung der geschätzten Verzehrsmengen resultiert daraus ein vorläufiger Richtwert Mohnsamen von höchstens 4 µg Morphin pro g.

Bis die Hersteller die Morphingehalte erfolgreich reduziert haben, rät das Institut Verbrauchern vom übermäßigen Verzehr stark mohnhaltiger Lebensmittel wie Mohnkuchen, mohnsamenhaltigen Desserts und mit Mohnsamen bestreuten Nudelgerichten ab – besonders während der Schwangerschaft. Weitere Informationen sind zu finden unter www.bfr.bund.de (Menüpunkt Lebensmittel/Lebensmittelsicherheit/Stoffliche Risiken). (23.02.06)

Das könnte Sie interessieren
Jetzt für die 7. Tagung der ERNÄHRUNGS UMSCHAU anmelden! weiter
The hungry lens - Wenn Hunger die Wahrnehmung steuert weiter
Ernährungsverhalten Sportstudierender weiter
Trinkwasser – Mineralwasser – Heilwasser: Wer blickt da noch durch? weiter
Ernährungstherapie in der Dialysephase. Teil 2: Hyperphosphatämie und Flüssigkeitszufuhr weiter
Ernährungsversorgungsprobleme: Sicht des Pflegepersonals weiter