Risiko für kardiovaskuläre und Krebs-Erkrankungen

  • 23.05.2006
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  • Redaktion

Am Psychologischen Institut und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg wurde unter dem Titel "HeiDE" eine interdisziplinäre Längsschnitt-Untersuchung an mehr als 5000 Personen beiderlei Geschlechts durchgeführt. Ziel dieser war es, zu untersuchen, wie sich die Persönlichkeit und der Lebensstil auf das Risiko für kardiovaskuläre und Krebs-Erkrankungen auswirken.

Vor knapp neun Jahren bearbeiteten die Studien-Teilnehmer im Alter zwischen 40 und 65 Jahren einen umfangreichen Katalog von Persönlichkeitstests und beantworteten Fragen zum Gesundheitsstatus, den Lebensumständen sowie Ernährungs- und Verhaltensgewohnheiten. Beginnend mit dem Jahr 2002 erfolgte eine intensive Nacherhebung. Zwischenzeitlich waren 257 Teilnehmer verstorben. 72 Personen hatten gemäß ärztlicher Diagnosen einen Herzinfarkt und 62 einen Schlaganfall erlitten; 240 Befragungspersonen waren an Krebs erkrankt.

Den Ergebnissen zufolge, von denen ein Teil im British Medical Journal (10 May 2006) unter dem Titel "Personality, lifestyle, and risk of cardiovascular disease and cancer: follow-up of population based cohort" publiziert wurde, war der Glaube, durch das eigene Verhalten die Ausbildung und Entwicklung von Krankheiten beeinflussen zu können mit einem verminderten Risiko für die Entstehung von kardiovaskulären Erkrankungen und chronische Zeitnot mit einem verminderten Krebsrisiko assoziiert.

Hier wie dort waren die Effekte unabhängig von Alter, Geschlecht, Rauchen, Alkoholgenuss und einer Reihe weiterer bekannter Krankheitsursachen, zwar statistisch signifikant, aber numerisch relativ gering. Die darüber hinaus erfassten Persönlichkeitsmerkmale Depressivität, Ärger-Kontrolle und Psychotizismus waren nicht systematisch verantwortlich für das Entstehen von Herzinfarkt, Schlaganfall oder Krebs.

Offen bleiben musste auch in dieser Studie die Frage, welche Prozesse im Einzelnen für die beobachtete Verbindung zwischen Persönlichkeitsmerkmalen auf der einen Seite und den Krankheiten auf der anderen verantwortlich sind. Besonders naheliegend ist die Annahme von persönlichkeits-korrelierten und für Gesundheit bzw. Krankheit maßgeblichen Verhaltensweisen; dieses konnte jedoch in Gestalt der traditionellen Faktoren Ernährung, Bewegung, und Bildung vorerst nicht bestätigt werden. (23.05.06)

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