Ist bald eine Therapie von BSE und CJK möglich?

  • 23.08.2001
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  • Redaktion

Ergebnisse von US-Forschern zeigen: Antikörper lösen in Zellkulturen entartete Prionenplaques auf. Weltweit wird intensiv nach möglichen Medikamenten und Behandlungsmethoden im Kampf gegen Prionenerkrankungen wie BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie) oder CJK (Kreuzfeldt-Jacob-Krankheit) geforscht. Erste klinische Studien am Menschen sind geplant.

Entartete Prionen binden an Gehirnproteine und bilden spongiforme Plaques. Nach Meinung der Forscher sind diese dafür verantwortlich, dass eine Demenz entsteht, und die Erkrankung schließlich zum Tod führt. Wissenschaftler konnten jetzt in Gehirnzellen von Mäuse durch Zugabe unterschiedlicher Antikörper einerseits Prionenplaques auflösen und andererseits die Umwandlung normaler Prionen in entartete stoppen. Sie wollen nun, aus den Antikörpern einen Impfstoff herstellen, der die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann.

Außerdem werden die UCSF-Forscher bald erste klinischen Studie am Menschen beginnen. Die Medikamente Quinacrin und Chlorpromazin werden normalerweise bei Malaria und Schizophrenie verwendet und können die Blut-Hirn-Schranke überwinden. In infizierten Mäuse-Zellkulturen blockieren sie die Bildung entarteter Prionen. Sind Prionenerkrankungen also bald heilbar? Andere Forscher warnen jedoch vor zu großer Euphorie: Wie diese Medikamente auf Prionenerkrankungen beim Menschen wirken, ist nicht geklärt.

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