Milzbrand: Übertragung durch Lebensmittel möglich?

  • 23.10.2001
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  • Redaktion

Milzbrand ist eine durch den Bacillus anthracis verursachte, akute bakterielle Infektionskrankheit und meldepflichtig. Der Milzbranderreger kann Sporen bilden und ist daher äußerst widerstandsfähig. Durch Kontakt mit erkrankten Haustieren oder kontaminierten tierischen Materialien, z. B. Fell, Organen, Wolle oder Knochenmehl, kann der Erreger auf den Menschen übertragen werden, ebenso durch den Verzehr von ungenügend erhitztem Fleisch oder Innereien erkrankter Tiere. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch findet jedoch in aller Regel nicht statt.

Es gibt drei unterschiedliche Milzbrandformen. Über kleine Hautverletzungen kann es zu Hautmilzbrand, durch die Inhalation von sporenhaltigen Stäuben zu Lungenmilzbrand kommen. Infektiöses, rohes Fleisch oder Innereien können nach dem Verzehr zu Darmmilzbrand führen.

Dringt der Erreger in die Haut ein, entwickelt sich an dieser Stelle innerhalb von 2 bis 6 Tagen ein schwarzes Geschwür. Durch die freigesetzten Bakteriengiftstoffe können allgemeine Erkältungssymptome, wie Fieber oder Benommenheit, hinzukommen. Lungen- und Darmmilzbrand treten seltener auf und zeigen i. A. unspezifische Anfangssymptome. Im Verlauf kann es zu einer schweren Lungenentzündung kommen bzw. zu starken Bauchschmerzen und blutigen Durchfällen. Die Heilungschancen sind schlechter als bei der Hauterkrankung, aber bei frühzeitiger Antibiotikagabe möglich. Ein Impfstoff ist in Deutschland nicht zugelassen. Grundsätzlich gibt es eine aktive Impfung mit abgetöteten Erregern, diese bleibt aber nach Angaben des Robert-Koch-Instituts besonderen Risiko-/Ausnahmesituationen vorbehalten.

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