© spline/iStock/Getty Images Plus
© spline/iStock/Getty Images Plus

Donald-Studie: Zucker-Konsum bei Kindern und Jugendlichen rückläufig, aber noch über Empfehlungen

  • 24.04.2019
  • News
  • Redaktion

Auf Grundlage der DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study (DONALD-Studie) wurde der Zuckerkonsum von 1 312 Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 18 Jahren untersucht. In den Jahren von 1985 bis 2016 wurden für diese TeilnehmerInnen Drei-Tage-Wiegeprotokollen und damit auch der Anteil an freiem und Gesamt-Zucker erfasst. Das Ergebnis zeigt: Die Zufuhr an freiem Zucker in den Jahren von 2005 bis 2016 nimmt leicht ab, lag aber in diesen Jahren im mittleren Wert immer noch bei über 16,3 Prozent der Tagesenergieaufnahme.

„Auch wenn der Rückgang der Zuckeraufnahme bereits eine erfreuliche Entwicklung ist, liegt die Zufuhr noch weit über den Empfehlungen“, sagt Dr. Ute Alexy von der Universität Bonn, die die DONALD-Studie leitet. Da die Studienteilnehmer aus Familien mit einem hohen sozioökonomischen Status kommen, liege die Zuckerzufuhr in der Gesamtbevölkerung in Deutschland vermutlich noch deutlich höher.

Außerdem hatte das Alter einen Einfluss auf den Konsum an Süßem: Der Anteil von Gesamtzucker an der Energiezufuhr nahm mit zunehmendem Alter ab. Dagegen hatten die jüngsten Probanden im Alter von drei bis vier Jahren die niedrigste Zufuhr an zugesetzten Zuckern. „Wir vermuten eine Verschiebung der Zuckeraufnahme aus natürlichen Quellen wie Obst und Fruchtsäften mit steigendem Alter hin zur verstärken Zuckeraufnahme aus Süßigkeiten, Getränken und gesüßten Milchprodukten“, sagte Ines Perrar, Doktorandin an der Universität Bonn. „Dies soll anhand weiterer Analysen untersucht werden.“ Die Wissenschaftlerinnen erforschen derzeit, ob der Rückgang des Verzehrs spezieller Lebensmittelgruppen für die Abnahme der Zuckeraufnahme verantwortlich ist und ob die Trendanalysen anhand der Nutzung eines Biomarkers bestätigt werden können.

Weitere Informationen zur DONALD-Studie: https://www.ernaehrungsepidemiologie.uni-bonn.de/forschung/donald-1 

Bei der DONALD-Studie handelt es sich um eine Langzeituntersuchung zur Auswirkung der Ernährung auf den Menschen, die vom Land Nordrhein-Westfalen finanziert wird. Dieses Forschungsprojekt wird außerdem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert. An der Studie nehmen derzeit 700 gesunde Kinder und Jugendliche teil. Bei den Probanden werden seit 1985 vom Säuglings- bis ins Erwachsenenalter in regelmäßigen Abständen detaillierte Daten zu Ernährung, Wachstum, Entwicklung, Stoffwechsel und Gesundheitsstatus erhoben. Seit Januar 2012 gehört die in Dortmund durchgeführte Langzeitstudie als Außenstelle zum Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften (IEL) der Universität Bonn.

Quelle: DONALD Studie Dortmund, Universität Bonn, Pressemeldung vom 12.04.2019

Das könnte Sie interessieren
Jetzt für die 7. Tagung der ERNÄHRUNGS UMSCHAU anmelden! weiter
The hungry lens - Wenn Hunger die Wahrnehmung steuert weiter
Ernährungsverhalten Sportstudierender weiter
Trinkwasser – Mineralwasser – Heilwasser: Wer blickt da noch durch? weiter
Ernährungstherapie in der Dialysephase. Teil 2: Hyperphosphatämie und Flüssigkeitszufuhr weiter
Ernährungsversorgungsprobleme: Sicht des Pflegepersonals weiter