Rotbusch-Tee: Erfrischungsgetränk, aber keine Arznei

  • 25.02.2003
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  • Redaktion

Dem Modegetränk Rotbusch- oder Rooibos-Tee werden immer wieder medizinisch-therapeutische Effekte zugeschrieben. Bislang gibt es allerdings keine Daten über eine klinisch geprüfte medizinische Nutzung des Rotbusch-Tees; darauf weist ein Wissenschaftler der Universität Würzburg in der „Zeitschrift für Phytotherapie1“ hin.

Japanischen Untersuchungen zufolge soll die tägliche Einnahme eines alkalischen Tee-Auszuges Infektionen mit HIV verhindern. Die Wissenschaftler führen den von ihnen beobachteten Effekt auf die im Rotbusch-Tee enthaltenen sauren Polysaccharide zurück. Die Nach Ansicht des Würzburger Forschers muss diese Vermutung aber durch klinische Prüfungen erst noch belegt werden. Alles in allem sei der Tee nach dem heutigen Stand des Wissens zwar ein wohlschmeckendes Erfrischungsgetränk, aber kein Arzneimittel.

Was ist Rotbusch?
Der Rooibos-Tee wird in Deutschland auch unter den Namen Busch-, Rot-, Wunder- oder Masai-Tee gehandelt. Er besteht aus den fermentierten und getrockneten Blättern und Stängeln des Schmetterlingsblütlers Aspalathus linearis. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus dem Westen der südafrikanischen Kap-Provinz.

Die Sträucher wachsen bis zu zwei Meter hoch, ihre Blätter ähneln denen des Rosmarins. In frischem Zustand sind sie hellgrün, nehmen dann aber beim Trocknungsprozess ihre typische rotbraune Farbe an. Der Rotbusch-Tee enthält kein Koffein und weniger Gerbstoffe als Schwarzer Tee.

In Südafrika wird dieser Tee gerne Kindern als Milchersatz bei Magen- und Darmverstimmungen gegeben. In der Volksmedizin gilt er außerdem als Heilmittel gegen unterschiedlichste Gebrechen und Unpässlichkeiten, unter anderem gegen Schlaflosigkeit, Hautekzeme, Entzündungen und Allergien. 25.02.03

1Zeitschrift für Phytotherapie, 2002, 23: Seiten 295-298

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