Im Baltikum: Rohmilch kann zu Infektion mit FSME führen

  • 31.07.2007
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  • Redaktion

Eine FSME-Infektion kann in seltenen Fällen auch durch Lebensmittel erfolgen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (Berlin) wurden solche über Rohmilch oder Rohmilchprodukte erworbenen Infektionen für das Baltikum beschrieben. So waren in Lettland von insgesamt 3618 FSME-Erkrankungen in den Jahren 1997 bis 2003 bei Kindern 5,3 Prozent und bei Erwachsenen 3,1 Prozent ernährungsbedingt. Besonders bei Urlaub auf dem Bauernhof und dem Verzehr von Rohmilch sei in Hochrisiko-Ländern daher Vorsicht geboten.

Bei der überwiegenden Zahl der FSME-Erkrankungsfälle gelangt das Virus durch den Stich einer infizierten Zecke in den menschlichen Organismus. Es gibt aber noch den sehr selten vorkommenden Übertragungsweg über Lebensmittel: Wenn sich Weidetiere, insbesondere Schafe und Ziegen -– seltener Rinder -– durch Zeckenstiche infiziert haben und das Virus sich in ihrem Blut vermehrt, kann es auch beim Melken mit der Milch ausgeschieden werden.

Wird diese Milch nicht abgekocht oder pasteurisiert, kann sich der Mensch durch den Genuss dieser infizierten Rohmilch oder daraus hergestellten Milchprodukten wie Frischkäse mit dem FSME-Virus infizieren und erkranken. Eine über diesen Infektionsweg erworbene Erkrankung unterscheidet sich nicht von der durch einen Zeckenstich verursachte. Bei pasteurisierter und abgekochter Milch besteht keine Gefahr.

Hierzulande ist die spezielle Aufbereitung bzw. Behandlung von Milch und Milchprodukten gesetzlich geregelt. FSME Infektionen über Milchprodukte sich hier nicht bekannt. (31.07.07)

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