Special Interview: Wie bewerten wir die Qualität unserer Lebensmittel?

In Gesprächen mit Verbrauchern stellt man fest, dass sehr persönliche Kriterien und auch das Vertrauen in die Lebensmittelherstellung eine wichtige Rolle bei der individuellen Qualitätsbeurteilung spielen können. Privatdozentin Dr. Gaby-Fleur Böl, Leiterin der Abteilung Risikokommunikation am Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin, vermittelt im Interview mit Heike Recktenwald einen Eindruck von der Einschätzung der Lebensmittel durch deutsche Verbraucher.

 

EU: Wie schätzen Sie den Wissensstand des Verbrauchers zur Lebensmittelkunde und -herstellung ein?

BÖL: Unsere Welt wird immer reicher an Angeboten und damit potenziell auch immer unübersichtlicher. Dennoch wissen Verbraucher im Allgemeinen recht gut über Lebensmittel Bescheid. Sie sind zumeist wissbegierig, informieren sich und achten auf hohe Qualität. Die heutige Angebotsvielfalt wird oftmals als verwirrend empfunden, und Verbraucher sind bei der Auswahl von Lebensmitteln schnell überfordert.

Auch spielt das Wissen zur Herstellung und Lebensmittelkunde eine deutlich geringere Rolle als zu Zeiten unserer Großeltern, in denen noch wesentlich häufiger als heutzutage direkter Kontakt zu Tieren bestand sowie Nutzpflanzen selbst angebaut und verarbeitet wurden. Hier kommt neben dem Elternhaus heutzutage Multiplikatoren wie Erziehern und Lehrern eine bedeutende Rolle zu.

EU: Sind der Verbraucherwunsch nach natürlichen Lebensmitteln und die Realität der Lebensmittelherstellung heute noch vereinbar?

BÖL: Zum Glück gibt es noch beides: sowohl frische Produkte auf dem Markt und in Geschäften als auch stark prozessierte Lebensmittel, die mit dem ursprünglichen Produkt, wie z. B. der Kartoffel, nun wirklich nicht mehr viel gemein haben. Hier zu unterscheiden, was wie nützlich oder schädlich ist, stellt eine große Herausforderung für Verbraucher dar.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 05/10 ab Seite 243.

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