3-Nitro-L- tyrosin - Biomarker für nitrosativen Stress?

Horst Schmandke, Bergholz-Rehbrücke

Die exzessive oder nicht regulierte Bildung des Radikals Stickstoffmonoxid und entsprechender Umsetzungsprodukte wird in Analogie zum oxidativen als nitrosativer Stress bezeichnet. Im Gegensatz zum oxidativen Stress ist eine Veränderung des Redox-Zustandes keine Voraussetzung. Zwischen beiden Stressarten besteht jedoch ein Zusammenhang, und es gibt deutliche Beziehungen zur Atherogenese und Kanzerogenese.

Das endogen aus Arginin und molekularem Sauerstoff mittels Stickoxidsynthasen gebildete Radikal Stickstoffmonoxid (NO•) ist ein hochaktiver Radikalfänger und als solcher antioxidativ wirksam. Ein Überangebot an NO• führt gemeinsam mit Superoxid (O2•¯) sowohl zur Peroxidation von Lipiden (oxidativer Stress) als auch zur Nitrierung von Proteinen (nitrosativer Stress). Im Falle der Nitrierung wird unter hydrophoben Bedingungen vorwiegend 3-Nitro-tyrosin (NO2-Tyr) gebildet. Dieses kommt im Organismus in freier und proteingebundener Form vor. Die Herkunft des freien NO2-Tyr ist bisher nicht geklärt. Antioxidantien hemmen die Bildung von NO2-Tyr. Die Aufnahme von Nitrat und Nitrit beeinflusst den Blutserumspiegel an proteingebundenem NO2-Tyr offenbar nicht. Im Vergleich zu Gesunden sind bei Arteriosklerose- und Krebskranken erhöhte proteingebundene NO2-Tyr-Werte gefunden worden. Deshalb bietet sich für klinische und epidemiologische Untersuchungen deren Bestimmung im Serum als Biomarker des nitrosativen Stresses an. Wegen des Zusammenhanges mit dem oxidativen Stress ist eine gleichzeitige Messung von F2-Isoprostanen als Biomarker für oxidativen Stress überlegenswert. EU04/02

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 04/02 ab Seite 133.

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