Fit not Fat: OECD Studie zu Fettleibigkeit und Prävention

In den Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) ist heute durchschnittlich jeder zweite übergewichtig (BMI 25–30) und jeder sechste Bürger fettleibig (BMI >30). Am weitesten ist Übergewicht in den USA und Mexiko verbreitet, am wenigsten in Japan und Korea.

Insgesamt steigen die Zahlen aber nahezu überall an. Auch Kinder sind immer stärker betroffen, schon jetzt ist jedes dritte übergewichtig. Mit einer gemeinsamen Strategie von Regierungen und Wirtschaft könnte die Fettleibigkeit aber bereits für wenige Euro pro Kopf erfolgreich bekämpft werden. Dies ist das Ergebnis der Studie „Obesity and the Economics of Prevention: Fit not Fat“, die am 23. September 2010 von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris veröffentlicht wurde.

Bei sozial Schwächeren sind die weniger gebildeten Frauen besonders betroffen. Diese haben in vielen OECD Ländern eine zwei bis dreimal höhere Wahrscheinlichkeit übergewichtig zu werden, als Frauen mit höherer Bildung. Bei Männern gibt es dagegen kaum Unterschiede.

Neben den bekannten Risiken für Diabetes und andere Erkrankungen haben fettleibige Menschen auch eine deutlich geringere Lebenserwartung. Sie sterben etwa 8 bis 10 Jahre früher als Personen mit normalem Gewicht. Ihre Gesundheitskosten sind um mindestens 25 % höher als bei einem Patienten mit normalem Gewicht.

Laut OECD könnte Fettleibigkeit mit einer gemeinsamen Präventionsstrategie von Regierungen und Wirtschaft, die sich auf Kampagnen zur Gesundheitsförderung, staatliche Regulierungen und eine hausärztliche Betreuung fettleibiger Patienten stützt, bekämpft werden. Eine solche Strategie würde je nach Land jährlich etwa zwischen 10 und 30 US Dollar pro Person kosten. „Obesity and the Economics of Prevention: Fit not fat“ bietet eine umfassende Analyse der gesundheitspolitischen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Initiativen gegen Fettleibigkeit in fünf Ländern. Sie wurde gemeinsam von der OECD und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erarbeitet. Weitere Informationen finden Sie hier. Quelle: OECD Deutschland, Pressemitteilung vom 23.09.2010

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 10/10 auf Seite 523.

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