Interventionsstudie: Bioaktive Substanzen in Austernpilzen senken Triglyzeridspiegel

Durch den täglichen Verzehr von
Austernpilzen konnte eine signifikante
Senkung der Trigliyzeride und des
oxidierten LDL-Colesterins erreicht
werden. Bild: © Fotolia/petrabarzEine Studie des Instituts für Lebensmittelwissenschaft und Humanernährung der Leibniz Universität, Hannover, hat ergeben, dass der regelmäßige Verzehr von Austernpilzen den Triglyzeridspiegel senken kann. Die Untersuchung zur Wirkung von Austernpilzen auf das Lipidprofil beim Menschen unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas HAHN und Dr. Inga SCHNEIDER wurde als Teilprojekt des Forschungsverbundes Agrar- und Ernährungswissenschaften durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

20 Probanden (Studierende mit leicht erhöhtem Cholesterinspiegel) wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: Die Interventionsgruppe aß drei Wochen lang täglich 600 ml Suppe aus getrockneten Austernpilzen, die Kontrollgruppe aß die gleiche Menge Tomatensuppe. Bei den Probanden der Interventionsgruppe ergab sich eine signifikante Senkung der Triglyzeride im Blut im Vergleich zur Kontrollgruppe. Außerdem wurde während der Erhebungsphase bei der Gruppe, die Pilzsuppe zu sich nahm, eine wesentliche Senkung von oxidiertem LDL-Cholesterin sowie der Gesamtcholesterin-Konzentration im Blut, und auch ein leichter Abfall der LDL-Cholesterin-Spiegel nachgewiesen.

„In Austernpilzen ist eine Substanz enthalten, die die Cholesterinsynthese hemmen kann. Außerdem enthalten sie relativ viele Ballaststoffe, die durch die Bindung von Gallensäuren im Darm, die zu 80 % aus Cholesterin bestehen, zur Ausscheidung von Cholesterin beitragen“, erklärt Dr. Inga SCHNEIDER die Ergebnisse. Daher könne der regelmäßige Verzehr von Austernpilzen, so schlussfolgern die Forscher, zur Vorbeugung kardiovaskulärer Erkrankungen beitragen.

Das Verbundprojekt endet im Dezember 2011. Zuvor war die positive Wirkung von Austernpilzen lediglich bei Untersuchungen an Tieren nachgewiesen worden. Der genaue Wirkmechanismus ist jedoch noch nicht erforscht, deshalb plant die Forschergruppe weitere Untersuchungen mit einem Extrakt aus dem Austernpilz.

Quellen:
– Schneider I, Kressel G, Meyer A et al. (2011) Lipid lowering effects of oyster mushroom (Pleurotus ostreatus) in humans. Journal of Functional Foods 3: 17–24 (Abstract)
– Leibniz Universität Hannover, Pressemeldung vom 30.08.2011

Den Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 10/11 auf Seite 527.

Das könnte Sie interessieren
Wechsel im Redaktionsteam weiter
Ernährungsberatung von Familien nach der Diagnose Erdnuss-/Nussallergie weiter
Der VDOE im Gespräch mit Wissenschaft, Praxis und den Fachkräften von morgen weiter
Digitale Zukunft gestalten: Der elektronische Heilberufsausweis (eHBA) und die... weiter
Erstes Forschungsvorhaben zum 16. DGE-Ernährungsbericht analysiert die Situation der... weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle, Teil 10 weiter