Präbiotika: Überblick über die Ergebnisse von Studien am Menschen

Elisabeth Wisker, Kiel

Nach Gibson und Roberfroid ist ein Präbiotikum eine Nahrungskomponente, die sich günstig auf die Gesundheit auswirkt, indem sie selektiv das Wachstum und/oder die Aktivität bestimmter Darmbakterien stimuliert. Bereits vor 100 Jahren postulierte Metchnikoff, dass es Darmbakterien mit positiver wie mit negativer Wirkung auf die Gesundheit gibt. Mit der Pro- und Präbiotikaforschung wurden diese Ideen wieder aufgegriffen und mit wesentlich verbesserten Techniken und Methoden auf ihre Relevanz überprüft.

Präbiotika sind Nahrungskomponenten, die gezielt zur Beeinflussung der Zusammensetzung oder der Aktivität der Dickdarmflora eingesetzt werden. Gegenwärtig werden Präbiotika anhand ihres Potenzials ausgewählt, das Wachstum milchsäureproduzierender Bakterien zu stimulieren.

Präbiotisch wirksam sind Fruktosepolymere (Fruktooligosaccharide, Inulin), Galaktooligosaccharide und Sojaoligosaccharide. Bei Erwachsenen bewirkten Inulin bzw. Fruktooligosaccharide eine Vermehrung der Bifidobakterien; die Zahl der Laktobazillen änderte sich nicht. Effekte von Galaktooligosacchariden waren bei Erwachsenen widersprüchlich. Bei Säuglingen wirkte eine Mischung aus Galaktooligosacchariden und Inulin bifidogen. Die gesundheitliche Bedeutung der Vermehrung von Bifidobakterien ist bisher nicht geklärt. Präbiotika steigerten die Resorption von Calcium und Magnesium.

Für eine lipidsenkende Wirkung beim Menschen gibt es, im Unterschied zu Tierversuchen, kaum Anhaltspunkte. Ein Grund hierfür könnte die begrenzte Verträglichkeit unverdaulicher Oligosaccharide beim Menschen sein. Bei Versuchstieren hatten Fruktane einen günstigen Einfluss auf die experimentell induzierte Karzinogenese. Ob diese Befunde auf den Menschen übertragbar sind, ist noch nicht bekannt. EU12/02

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 12/02 ab Seite 468.

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