Trinkwasser - Kupfer stellt keine Gefahr für Säuglinge dar

Eine überhöhte Belastung des häuslichen Trinkwassers mit Kupfer gilt seit vielen Jahren als mögliche Ursache für frühkindliche Leberschäden. Um die Zusammenhänge zu klären, förderte das Umweltbundesamt (UBA) eine Studie des Zentrums für Arbeits- und Umweltmedizin der Georg-August-Universität Göttingen. Ihr wichtigstes Ergebnis: Bereitet man Trockenmilch mit kupferhaltigem Trinkwasser zu, besteht für Säuglinge keine Gefahr für eine kupferassoziierte frühkindliche Leberzirrhose.

In mehreren tausend Haushalten Berlins sowie Göttingens und Umgebung untersuchten die Wissenschaftler das Leitungswasser auf Kupfer und ermittelten die von den nicht gestillten Säuglingen aufgenommenen Kupferkonzentrationen. Diese lagen zwischen 0,8 mg/l und 3,3 mg/l. Damit wurde der bis Ende 2002 gültige Grenzwert für Kupfer von 3 mg/l sogar in einigen Haushalten überschritten (seit 1. Januar gilt ein Grenzwert im Wochenmittel von 2 mg/l). Dennoch konnten bei keinem der untersuchten Säuglinge Anzeichen einer durch die Kupferaufnahme bedingten Leberfunktionsstörung diagnostiziert werden. Auch die statistische Auswertung der individuellen klinisch-biochemischen Parameter lieferte keinerlei Hinweis auf eine (Früh-)Schädigung der Leber durch Kupfer.

Die Studie "Epidemiologische Untersuchung zum Risiko frühkindlicher Lebererkrankungen durch Aufnahme kupferhaltigen Trinkwassers mit der Säuglingsnahrung" ist in der Reihe Texte des Umweltbundesamtes als Nr. 07/03 erschienen, umfasst 184 Seiten und kostet 10,00 Euro. Sie ist erhältlich bei Werbung und Vertrieb, Ahornstr. 1–2, 10787 Berlin, Fax: 030 2181379. EU04/03

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 04/03 ab Seite 152.

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