Hohe Keimbelastung in Sprossen und küchenfertigen Salatmischungen

Frische Sprossen und küchenfertige Salatmischungen aus der Tüte, können mit Krankheitserregern wie Listerien, Salmonellen, E. coli-Bakterien oder Viren wie Noroviren oder Hepatitis A-Viren belastet sein. Sie können damit zu einer Infektionsgefahr für den Menschen werden.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung weist darauf hin, dass sich Keime in fertig verpackten Sprossen bereits innerhalb von wenigen Tagen stark vermehren und am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums eine überdurchschnittlich hohe Keimbelastung für den Verbraucher darstellen. Bei Analysen im Jahr 2008 enthielten 5% von 133 küchenfertigen Mischsalaten das krankmachende Bakterium Listeria monocytogenes, insbesondere Salate mit Zusätzen von Weißkohl.

Intakte Salat- und Kohlblätter bieten einen gewissen natürlichen Schutz gegen Keime. Dieser wird zerstört, wenn sie geschnitten werden. An den Schnittflächen tritt Zellsaft aus, der Keime anzieht. Die in den Plastikverpackungen herrschende Luftfeuchte bietet zudem ein ideales Klima für das Wachstum von Mikroorganismen. Mit Keimen belastetes Gemüse löst in Deutschland aber vergleichsweise wenig Lebensmittelinfektionen aus. Tierische Lebensmittel insbesondere Geflügelbzw. Schweinefleisch verursachen erheblich mehr Erkrankungen

Das BfR rät Verbrauchern, Sprossen und abgepackte Salatmischungen vor dem Verzehr gründlich zu waschen, um die Keimbelastung zu verringern. Die ausführliche Stellungnahme ist auf der Homepages des BfR unter www.bfr.bund.de veröffentlicht. Quellen und weiterführende Literatur: Bundesinstitut für Risikobewertung www.bfr.bund.de, Steinmüller R (2008 ff.) Lebensmittel-relevante Mikroorganismen. Ernährungs Umschau 55: B29–B32 (Teil 1 einer Serie in der Rubrik Ernährungslehre & Praxis)

Den Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 08/10 auf Seite 409, weitere Kurzberichte ab Seite 404.

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter