Olivenöl: Mehr Klarheit für Verbraucher

Seit dem 1. September 2002 gelten für Olivenöl neue bzw. modifizierte EU-Verordnungen. Sie sollen dem Verbraucher mehr Klarheit und Sicherheit beim Einkauf geben. Die Änderungen beziehen sich hauptsächlich auf die Güteklassen "nativ extra" und "nativ".

Im Einzelnen ändert sich Folgendes:

  • Die Lage der Olivenkulturen entscheidet über die Herkunftsbezeichnung des Öls, nicht mehr der Abfüllort. So setzt beispielsweise die Bezeichnung Olivenöl aus Italien voraus, dass die Oliven aus Italien stammen.
  • Die Beurteilungsmethode der EU wird an die des Internationalen Olivenölrates angepasst. Die höchste Güteklasse "extra natives Olivenöl" darf keine Fehler in Geschmack, Geruch und Farbe aufweisen. Das ausschließlich mit mechanischen Verfahren gewonnene Öl darf nicht mehr als maximal 1 g freie Fettsäuren pro 100 g Öl enthalten. Bei "Nativem" Olivenöl werden leichte Abweichungen im Geschmack toleriert. Der Anteil freier Fettsäuren darf maximal 2 g pro 100 g betragen. Entspricht das gepresste Olivenöl weder geschmacklich noch sonst den Anforderungen für native Olivenöle, wird es der Raffination zugeführt. Unter der Bezeichnung "Olivenöl – bestehend aus raffiniertem Olivenöl und nativem Olivenöl" gelangt es als Mischung in den Handel.
  • Ein Hinweis auf die Zugabe von Olivenöl (Bilder oder Grafiken) ist erst erlaubt, wenn dies 50 % der Mischung ausmacht. Generell ist der Anteil von Olivenöl in einer Mischung immer in Prozent und unter Angabe der verwendeten Güteklasse anzugeben. Es gilt hierbei eine Aufbrauchfrist bis zum 30. Oktober 2003.
  • Olivenöl darf nur noch in Behältern bis maximal 5 Litern Inhalt angeboten werden und muss entsprechend der neuen Vorschriften etikettiert werden. Zum 1. November 2003 treten weitere Regelungen zur Etikettierung, zu den Güteklassen und Kontrollen in Kraft.

Unter europa.eu.int/eur-lex/pri/de/oj/dat/2002/l_128/l_12820020515de00080028.pdf (VO 796/2002 der Kommission, 06.05.02), europa.eu.int/eur-lex/pri/de/oj/dat/2002/l_155/l_15520020614de00270031.pdf (VO 1019/2002 der Kommission, 13.06.02 und europa.eu.int/eur-lex/pri/de/oj/dat/2001/l_201/l_20120010726de00040007.pdf (VO 1513/2001 des Rates, 23. 07.01) sind die zu Grunde liegenden Dokumente der EU abrufbar. EU10/02

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 10/02 ab Seite 404.

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