Donald-Studie - Quellen der Fettzufuhr in der Kinderernährung

Ein wesentliches Merkmal der ernährungsphysiologischen und präventiven Qualität einer Kost ist die Menge und Art des verzehrten Fetts. Fett ist als Träger mehrfach ungesättigter Fettsäuren und fettlöslicher Vitamine notwendig. Es erhöht die gerade in der Kinderernährung wichtige sensorische Qualität der Speisen. Ein hoher Fettverzehr kann allerdings die Überernährung fördern und in Form gesättigter Fettsäuren zu Fettstoffwechselstörungen führen.

In der DONALD-Studie (Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) wurde festgestellt, dass im Gegensatz zu den Empfehlungen Säuglinge heute fettarm (ca. 34 % der Energiezufuhr [E%]) ernährt werden, Kinder im Rahmen der Familienernährung aber zu viel Fett (ca. 37 E%) und gesättigte Fettsäuren (ca. 10 E%) erhalten.

Für eine wirkungsvolle Ernährungsberatung ist es wichtig zu wissen, welche Lebensmittel die Fettzufuhr der Kinder in der Ernährungspraxis bestimmen. Deshalb wurden Ernährungsprotokolle der DONALD-Studie am Beispiel von 9 bis 12 Monate alten Säuglingen und 10 bis 14 Jahre alten Kindern untersucht.

Unabhängig vom Alter lieferten sichtbare (Speise-)Fette etwa ein Viertel der Gesamtfettzufuhr, unsichtbare "versteckte" Fette dagegen Dreiviertel. Versteckte Fette nahmen Säuglinge überwiegend mit Milch auf, Kinder dagegen vor allem mit Fleisch und Wurst, gefolgt von Milch(-produkten) sowie nicht zuletzt Süßigkeiten und Gebäck.

Für die Praxis lassen sich folgende Empfehlungen ableiten: Der derzeit niedrige Fettanteil in der Säuglingsernährung kann durch Zusatz sichtbarer Fette im Haushalt, z. B. in Form von Rapsöl zum Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei und Butter zum Getreide-Obst-Brei erhöht, der hohe Fettanteil in der Kinderernährung durch Austausch von fettreichen gegen fettarme Produkte, z. B. fettarme Milch (1,5 %) anstatt Vollmilch (3,5 %), Schinken anstatt Salami und Gummibärchen anstatt Schokoriegel wirkungsvoll vermindert werden. All dieses ist in den vom FKE entwickelten Ernährungskonzepten für Säuglinge ("Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr") und Kinder (Optimierte Mischkost optimiX) berücksichtigt. EU01/02

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 01/02 ab Seite 31.

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