Europäisches Parlament - Aktiv im Kampf gegen Osteoporose

Europaweit ist in den vergangenen drei Jahren die Zahl der durch Knochenschwund verursachten Knochenbrüche um etwa 25 % gestiegen, die durch die Erkrankung ausgelösten Kosten haben um etwa 33 % zugenommen. Osteoporose wird trotzdem immer noch verharmlost. Zu Unrecht: An den Folgen einer durch Osteoporose verursachten Hüftfraktur versterben fast genauso viele Menschen wie an einem Schlaganfall. Experten schätzen, dass sich die Zahl der Osteoporosepatienten in den nächsten zwanzig Jahren verdoppeln wird.

Diese erschreckenden Zahlen wurden Ende letzten Jahres auf einer Pressekonferenz in Brüssel vorgestellt. Schon 1998 wurde der Report "Osteoporose in der Europäischen Gemeinschaft – Maßnahmen zur Prävention" veröffentlicht, der neben Daten auch konkrete Maßnahmen und Handlungsanweisungen enthält. Nach drei Jahre wurde die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen auf ihren Erfolg hin überprüft. Das Ergebnis: Verbesserungen waren in keinem Mitgliedsstaat der Europäischen Union festzustellen – im Gegenteil, die Situation der Erkrankten verschlechterte sich sogar deutlich.

Auf Initiative der International Osteoporosis Foundation (IOF) wurde daher eine Interessengruppe mit Mitgliedern des Europäischen Parlaments gegründet, die der Osteoporose nun den Kampf ansagen will. Ziel ist es, den Knochenschwund so früh wie möglich zu diagnostizieren und Risikofaktoren zu erkennen, ähnlich wie es bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschieht. Die Kosten für solche Maßnahmen, beispielsweise einer Knochendichtemessung, werden z. B. in der Bundesrepublik bislang nämlich erst nach dem ersten Knochenbruch bezahlt – also dann, wenn es bereits zu spät ist. Ebenso ist geplant, eine europaweite Datenbank aufzubauen, damit Fortschritte im Kampf gegen die Osteoporose besser kontrolliert werden können. EU01/02

Zum Thema Osteoporose können eine Informationsbroschüre und ein Risikotest der IOF gegen Einsendung eines mit € 1,53 frankierten und adressierten DIN-A5-Rückumschlags angefordert werden bei: Deutsches Grünes Kreuz, Stichwort "Osteoporose", Postfach 12 07, 35002 Marburg

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 01/02 ab Seite 31.

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