VDOE-Wissenschaftspreise

Gerade in einer Zeit, in der sich einerseits das Studium der Oecotrophologie im Umbruch befindet, andererseits Oecotrophologen als Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt gesucht werden, ist es dem Verband der Diplom-Oecotrophologen e. V. ein besonderes Anliegen – unterstützt durch großzügige Stifter – ein Signal zu setzen: Mit zwei Wissenschaftspreisen, dem Oecotrophica-Preis und dem Deutschen Haushaltstechnik-Preis, prämiert der VDOE herausragende Leistungen in der oecotrophologischen Forschung.


Oecotrophica-Preis

Die Themen der seit 1997 mit dem Oecotrophica-Preis bewerteten Arbeiten ziehen sich durch das breite Feld der Ernährungswissenschaften. So werden z. B. neue Konzepte und Maßnahmen für die Ernährungsberatung entwickelt, die nicht nur die Beratung inhaltlich vorantreiben, sondern auch die Qualität der Beratungsstrategien langfristig fördern. Diplomanden und Doktoranden untersuchen psychologische Aspekte, die das Ernährungsverhalten beeinflussen und unmittelbare Auswirkungen auf die Ernährungsberatung haben. Untersuchungen des aktuellen Ernährungsstatus geben fortlaufend Rückschluss auf etwaige Versorgungslücken und sind Hinweise für neue Ernährungsempfehlungen.

Im Jahr 2001 wurde der Oecotrophica-Preis für zwei Diplomarbeiten und eine Doktorarbeit verliehen. Die Konzeption eines stationären Adipositasprogramms im Bereich der Ernährungstherapie für adipöse Kinder und Jugendliche war Inhalt der Diplomarbeit mit pädagogisch-psychosozialer Ausrichtung. Zur Erstellung des Konzeptes wurden Erkenntnisse, Erfahrungen und Techniken aus der Verhaltenstherapie genutzt und ein Essverhaltenstraining entwickelt. Die zweite Diplomarbeit untersuchte den Einfluss der Fettsäurenzufuhr über die Nahrung auf gesundheitsrelevante Blutparameter mit dem Ergebnis, dass die Fettsäurenzusammensetzung der Blutfette sich als Biomarker der Nahrungsfettzufuhr eignet. Wie müssen Frühgeborene nach der Entlassung aus der Klinik ernährt werden, um Defizite zu vermeiden und Gewicht und Körpergröße gegenüber Reifgeborenen aufzuholen? Antworten auf diese Frage gab die im letzten Jahr mit dem Oecotrophica-Preis ausgezeichnete Doktorarbeit.


Deutscher Haushaltstechnik-Preis

Seit 1997 vergeben der Verband der Diplom-Oecotrophologen (VDOE) und der Fachausschuss Haushaltstechnik der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft e. V. (dgh) gemeinsam jährlich den Deutschen Haushaltstechnik-Preis. Mit diesem Preis werden herausragende Diplom- und Doktorarbeiten auf dem Gebiet der Oecotrophologie, Fachrichtung Haushaltstechnik, ausgezeichnet. In den Jahren 1997 bis 2001 wurde der Deutsche Haushaltstechnik-Preis von der Firma BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH gestiftet. Ab dem Jahr 2002 sind die deutschen Hausgerätehersteller im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI) die Stifter.

Die Themen der prämierten Arbeiten sind so mannigfach wie die Studieninhalte der Oecotrophologie. Junge Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Entwicklung von Geräten für den Haushalt, mit Umweltthemen, Großküchen-Verbrauchsanalysen, aber auch mit neuen Aufbewahrungslösungen für Lebensmittel. Nicht selten wird dabei das übliche fachliche Feld der Haushaltstechnik thematisch erweitert.

Die Themen der zuletzt prämierten Arbeiten zeigten deutlich die aktuelle Bedeutung der Oecotrophologie als multidisziplinäres Fach. Welchen Beitrag können die Haushaltstechnik und die Haushaltsökonomie für die Zukunft der Informations- und Kommunikationstechnologie in privaten Haushalten leisten? Inwieweit kann ein Label für Nachhaltigkeit ein sinnvolles Instrument zur Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung im Konsumbereich sein? So lauteten die Fragestellungen der Doktorarbeiten, die 2001 mit dem Deutschen Haushaltstechnik-Preis ausgezeichnet wurden. Den Preis für die beste Diplomarbeit gab es für die Beschreibung der Entwicklung eines Verfahrens zur Bewertung der Reinigungsfreundlichkeit neuer Kunststoffmaterialien von Backofenmuffeln.


Ziele des VDOE bei der Vergabe der Preise

Der Verband der Diplom-Oecotrophologen e.V. (VDOE) will mit der Verleihung der Wissenschaftspreise zum einen den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern – eine aus Verbandssicht sehr wichtige Aufgabe besonders im Hinblick auf die aktuell stagnierenden bzw. rückläufigen Studentenzahlen in den oecotrophologischen Fächern wie auch in den Naturwissenschaften. Zum anderen soll einer breiteren Öffentlichkeit aufgezeigt werden, dass die Oecotrophologie sehr facettenreich ist und wertvolle Beiträge zur angewandten Forschung leistet. Nicht zuletzt will der VDOE über die Wissenschaftspreise die Bedeutung der Oecotrophologie hinsichtlich der Beantwortung gesamtgesellschaftlicher, gesundheitspolitischer und technologischer Fragestellungen demonstrieren.


Ausschreibung der Preise 2002

Um den Oecotrophica-Preis 2002 können sich Nachwuchswissenschaftler bewerben, die in den Jahren 2000 und 2001 eine Diplom- oder Doktorarbeit aus dem Bereich der Ernährungsverhaltensforschung oder der Humanernährung abgeschlossen haben.

Dem sechsköpfigen Kuratorium des Oecotrophica-Preises, das die zu prämierenden Arbeiten auswählt, gehören derzeit folgende Experten aus dem Gebiet der Ernährungswissenschaften an:

  • Prof. Dr. Manfred Anke, Universität Jena,
  • Prof. Dr. Helmut Erbersdobler, Universität Kiel,
  • Prof. Dr. Maria-Elisabeth Herrmann, Fachhochschule Osnabrück,
  • Prof. Dr. Peter Kronsbein, Fachhochschule Mönchengladbach,
  • Prof. Dr. Sigrid Weggemann, Technische Universität München-Weihenstephan,
  • Prof. Dr. Günther Wolfram, Technische Universität München-Weihenstephan.

Stifter des Oecotrophica-Preises 2002 ist das Margarine-Institut für gesunde Ernährung e. V., Bonn. Prämiert werden eine Doktorarbeit aus dem Gebiet der Ernährungsverhaltensforschung und eine Doktorarbeit aus dem Gebiet der Humanernährung mit jeweils 2 500 € sowie die jeweils beste Diplomarbeit aus den genannten Gebieten mit jeweils 1 250 €. Die Ausschreibungsfrist des Preises endet am 31. Januar 2002.


Um den Deutschen Haushaltstechnik-Preis 2002 können sich Nachwuchswissenschaftler bewerben, die in den Jahren 2000 und 2001 eine Diplom- oder Doktorarbeit aus dem Bereich der Haushaltstechnik abgeschlossen haben.

Die Beurteilung der Arbeiten erfolgt durch ein eigens dafür gewähltes fünfköpfiges Kuratorium, dem derzeit folgende Personen angehören:

  • Dr. Elvira Baier, Institut für Ökotrophologie, Kranzberg,
  • Prof. Dr. Wolfhart Lichtenberg, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg,
  • Prof. Dr. Udo Ritterbach, Pädagogische Hochschule Freiburg,
  • Prof. Dr.-Ing. Elmar Schlich, Universität Gießen,
  • Dr. Rolf Wurch, Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI), Frankfurt am Main.

Stifter des Deutschen Haushaltstechnik-Preises zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Hausgerätebereich sind die deutschen Hersteller von Haushalts-Großgeräten im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. (ZVEI), Frankfurt. Prämiert werden eine Doktorarbeit mit 4 000 € und eine Diplomarbeit mit 2 000 €. Die Ausschreibungsfrist endet am 28. Februar 2002.


Bewerbung um die VDOE-Wissenschaftspreise 2002

 Die Vorauswahl der Preisträger der VDOE-Wissenschaftspreise erfolgt durch die zuständigen Fachvertreter an den deutschen Hochschulen. Diese werden gebeten, die besten Diplom- und Doktorarbeiten (höchstens jeweils zwei) aus den genannten Bereichen den Kuratorien für die Preisverleihung zuzuleiten. Weitere Informationen zum Bewerbungsverfahren sind erhältlich in der VDOE-Geschäftsstelle, Giershausener Weg 15a, 50767 Köln, Fax: 02 21/79 94 01, Internet: www.vdoe.de , E-Mail: vdoe@vdoe.de  EU01/02

Das könnte Sie interessieren
Sternchensuppe weiter
Die Rolle der Ernährungstherapie in der Behandlung von Essstörungen weiter
30 Jahre Diätassistenten-Gesetz: VDD fordert „Novellierung jetzt!“ weiter
Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der... weiter
61. Wissenschaftlicher Kongress der DGE weiter
Pflanzliche Speisefette und -öle weiter