Das Angebot an Kinderlebensmitteln in Deutschland

Melanie Düren und Mathilde Kersting, Dortmund

Produktübersicht und ernährungsphysiologische Wertung

Der Markt für Kinderlebensmittel wird immer größer. Multiplikatoren sollten daher in der Lage sein, Eltern über den Sinn oder Unsinn neuer Produkte kompetent zu beraten. 1997 hat das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund erstmals eine Übersicht von Kinderlebensmitteln publiziert. Das unverändert große öffentliche Interesse an solchen Produkten ist Anlass, erneut das Produktangebot zu erfassen und eine ernährungsphysiologische Bewertung vorzunehmen. Nährstoffanreicherungen und andere Marketingmaßnahmen sind dabei berücksichtigt worden.

Bei einer Markterhebung im Jahr 2001 wurden 244 Kinderlebensmittel und 64 Kleinkinderlebensmittel für Kinder von 1–3 Jahren erfasst. Damit hat sich das Angebot innerhalb der letzten 5 Jahre verdreifacht. Hauptsächlich handelt es sich heute um Süßigkeiten und Gebäck (36 %), gefolgt von Convenience- (23 %), Getreide- (15 %) und Milchprodukten (14 %) sowie von Getränken (12 %). Insgesamt 86 % der Kinderlebensmittel sind gesüßt.

66 % der Kleinkinderlebensmittel sind Convenience-Produkte in Form von Kleinkinder-Menüs, die eine Fortführung der Säuglingsernährung darstellten. 40 % aller Erzeugnisse sind mit Vitaminen und/oder Mineralstoffen in unterschiedlicher Höhe angereichert. Bei täglichem Verzehr des Produktes mit der höchsten Nährstoffanreicherung in jeder Produktgruppe würden die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr um das Mehrfache überschritten (Ausnahme: Eisen).

Beim Marketing der Kinderlebensmittel hat das Internet an Bedeutung gewonnen. 2/3 der ermittelten Hersteller sind im Internet vertreten. Die Hälfte davon wendet sich direkt an Kinder. Zur Aufklärung von Eltern und Kindern über den ernährungsphysiologischen Wert und das Marketing könnten kompetente, herstellerunabhängige Ernährungsberatungen und -unterrichtungen wesentlich beitragen. EU01/03

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 01/03 ab Seite 16.

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