Special Interview: Östrogene Belastung in Mineralwasser

Martin Wagner, Frankfurt

Im Rahmen eines vom Umweltbundesamt geförderten Forschungsprojektes wurde Mineralwasser von der Abteilung Aquatische Ökotoxikologie der Goethe Universität Frankfurt am Main auf Umweltbelastungen überprüft. Der Biologe Martin WAGNER führte das Forschungsprojekt im Rahmen seiner Promotion durch und berichtet im Interview mit Heike RECKTENWALD von den Ergebnissen der Untersuchung.

Wie war die Fragestellung Ihres Forschungsprojektes zum Thema Mineralwasser?
WAGNER: Aus einer Vielzahl wissenschaftlicher Studien wissen wir, dass Lebensmittel mit so genannten Endokrinen Disruptoren, (vom griech. endo: innen, krinein: ausscheiden, und lat. disrumpere: stören) also hormonell wirksamen Chemikalien, belastet sein können. Diese synthetischen Substanzen werden z. B. als Weichmacher, Stabilisatoren, UV-Filter oder Flammschutzmittel eingesetzt. Sie haben – neben ihren gewollten, nützlichen Eigenschaften – unerwünschte Nebenwirkungen: Im menschlichen Körper können Endokrine Disruptoren das Hormonsystem stören, indem sie z. B. die natürlichen Hormone imitieren. Dies kann ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen haben.

Aus Tierversuchen wissen wir, dass z. B. Bisphenol A, eine östrogenartig wirkende Substanz, u. a. die Fortpflanzungsfähigkeit negativ beeinträchtigt und das Entstehen bestimmter Krebsarten begünstigt. Eine jüngst erschienene Studie zeigte darüber hinaus einen Zusammenhang zwischen der Belastung mit dieser Chemikalie und dem Auftreten von Diabetes mellitus, Allergien und Herz-Kreislauf- Störungen beim Menschen. Da wir allerdings immer noch nicht genau verstehen, was die Aufnahmequellen für all diese hormonaktiven Substanzen sind, haben wir in unserem Projekt Mineralwasser auf dessen östrogene Belastung untersucht.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 02/11 ab Seite 83.

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