Wir brauchen einen Studiengang Ernährungstherapie

Für Lehrer ist es selbstverständlich, dass sie neben ihrem Fach noch Pädagogik nach einem festgelegten Curriculum studieren und auch praktisch auf ihre anspruchsvolle Tätigkeit vorbereitet werden. Im Medizinstudium gibt es ebenfalls eine krankheitsbezogene praktische Ausbildung. Sollten entsprechende Elemente aus beiden Bereichen nicht auch für Ernährungsberater und -therapeuten gelten?

Diese Überlegung ist umso wichtiger, als Ernährungsberater und -therapeuten es mit kranken Menschen zu tun haben, die zu einer besonders schützenswerten Klientel gehören. Studiengänge nach einem verbindlichen Curriculum könnten zur Qualitätssicherung in der Patientenversorgung und zu einer stärkeren Anerkennung des Berufsbildes des Ernährungsberaters und -therapeuten beitragen. Die Tätigkeit als Ernährungsberater und -therapeut ist sehr anspruchsvoll. Für das Verstehen der ärztlichen Diagnose braucht es zwingend ein fundiertes ernährungsmedizinisches Basiswissen, das – ganz wichtig – auf dem aktuellen Stand sein muss.

Wer gezielte Ernährungsempfehlungen geben will, muss die Pathophysiologie der jeweiligen Erkrankung bzw. Indikation verstehen und sich gut in der Diätetik auskennen. Das Ziel der Ernährungstherapie – eine an die individuelle Situation des Klienten angepasste Verhaltensänderung – lässt sich nur erreichen, wenn der Berater es schafft, auf der Kommunikationsebene eine gute Beziehung zum Klienten aufzubauen. Empathie, Akzeptanz und Kongruenz sind Schlagwörter aus der Kommunikationswissenschaft, die ihm in Fleisch und Blut übergehen müssen. Das ist aber nicht alles.

Dr. Maike Groeneveld

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 03/11 ab Seite 158. Weitere Mitteilungen der Verbände lesen Sie ab Seite 155.

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