Von kaltem Spinat und heißen Datteln – Ein ethnologischer Blick auf Ernährung, Krankheit und Gesundheit1

Magdalena Stülb, Yvonne Adam, Freiburg

Ein ethnologischer Blick auf Ernährung, Krankheit und Gesundheit

Die Ethnologie beschreibt als Kulturwissenschaft Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Lebensweisen menschlicher Gemeinschaften und versucht sie zu erklären. Demnach haben ethnologische Aspekte auch eine Bedeutung für den Bereich Ernährung, Krankheit und Gesundheit. Ein wichtiger Faktor im Umgang mit dem Ernährungsverhalten von Migranten ist die Kultur.

Das Schlüsselkonzept „Kultur“ wirft allerdings zahlreiche Fragen auf: Was ist „Kultur“? Wie definiert man beispielsweise die deutsche Kultur? Oder die türkische? Was versteht man unter „Esskultur“? 

Im Zusammenhang mit der Migration gelten Nahrungsgewohnheiten als wichtiger identitätsstiftender Faktor, als Indikator für die Auseinandersetzung mit der Kultur des Einwanderungslandes. So wird an bestimmten Ernährungsgewohnheiten festgehalten, andere werden übernommen und in die eigene Esskultur integriert.

Die Zuwanderung nach Deutschland stellt alle Berufsgruppen im Gesundheitsbereich vor die große Herausforderung, sich mit der eigenen Kultur, aber auch mit den kulturellen Hintergründen ihrer Klienten und Patienten auseinander zu setzen. Zu betonen ist, dass nicht alle Differenzen auf kulturelle Faktoren reduziert werden dürfen: Diskriminierung oder Ablehnung durch die Aufnahmegesellschaft, Arbeitslosigkeit, physische Gewalterfahrung oder Verfolgung, geringes Einkommen, soziale Isolation und Stress durch Kulturwechsel sind viele weitere Faktoren, die die Lebensweise von Migrantinnen und Migranten beeinflussen.

In dem Beitrag werden an Fallbeispielen die Zusammenhänge zwischen Migration, Schwangerschaft und Ernährung beleuchtet. Vortrag anlässlich der 47. Fortbildungstagung des VDD im Mai 2005 in Nürnberg.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 08/05 ab Seite 322. Weitere Mitteilungen der Verbände lesen Sie ab Seite 320.