DONALD-Studie: Zuckerverzehr und ``Nährstoffverdünnung´´ - Maskierung durch Anreicherung

Zucker, als Haushaltszucker oder Zusatz zu Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Fertigmilchprodukten oder Limonaden, liefert nur Energie, aber keine wichtigen Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe. Dadurch ist die Nährstoffdichte gezuckerter Lebensmittel bzw. Nahrung geringer als die ungezuckerter. Gleichzeitig sind viele dieser Lebensmittel mit Nährstoffen angereichert.

In der Donald-Studie wurden erstmals Zusammenhänge von Zuckerverzehr, Nährstoffanreicherung und Nährstoffdichte untersucht. Es zeigte sich, dass Zuckerverzehr eine negative Auswirkung auf die Nährstoffdichte aller untersuchten Mineralstoffe und Vitamine hatte. Bei den Vitaminen überwog der positive Effekt der Anreicherung den negativen Effekt der Zuckerzusätze.

Das bedeutet, die Nährstoffanreicherung maskierte die Nährstoffverdünnung durch Zuckerzusätze. Am Beispiel von Vitamin B1 zeigt sich, dass die Nährstoffdichte aus nicht-angereicherten Lebensmittel mit steigender Zuckerzufuhr sank, dieser Rückgang aber durch einen Anstieg der Nährstoffdichte aus angereicherten Lebensmitteln zum Teil kompensiert wurde. Bei 2-3jährigen Kindern mit einem hohen Zuckerverzehr war die gesamte Nährstoffdichte der Kost sogar höher als bei Kindern mit mittlerem Zuckerverzehr. Mineralstoffe werden in Deutschland zur Zeit seltener angereichert als Vitamine. Daher waren die Auswirkungen der Anreicherung auf die Nährstoffdichte gering.

Trotz der vorliegenden Ergebnisse bleibt es bei der Empfehlung, Zucker und gesüßte Lebensmittel in der Kinderernährung sparsam zu verzehren. Die Nährstoffanreicherung von Lebensmitteln kann ein grundsätzlich ungünstiges Ernährungsverhalten, z. B. die heutige energie- und fettreiche Ernährung, nicht aufwiegen. EU10/02

Weitere Kurzberichte finden Sie in Ernährungs-Umschau 10/02 ab Seite 404.