Proteinuntersuchungen: Neue Einblicke in Lebensmittelallergien durch Speisefische

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung , der Universität Leipzig und der Haukeland-Universitätsklinik Bergen/Norwegen hatten Patienten mit Fischallergien untersucht. Ihre Ergebnisse zeigen: Lebensmittelallergien sind offenbar deutlich spezifischer als bisher angenommen:

Eine Allergie auf bspw. Viktoriabarsche bedeutet nicht, auch auf z. B. Kabeljau allergisch zu sein. Genauere Tests könnten den Betroffenen in Zukunft mehr Freiräume bei der Essensauswahl bieten. Weiterhin konnten artspezifische Allergene identifiziert werden, die helfen können, Vermeidungsstrategien gegen solche Lebensmittelallergien zu verbessern und zu spezifizieren.

Literatur:

– Tomm JM, van Do T, Jende C et al. (2013) Identification of New Potential Allergens From Nile Perch (Lates niloticus) and Cod (Gadus morhua). J Investig Allergol Clin Immunol 23(3): 159–167. URL: www. j iaci .org/issues/vol23 issue3/4.pdf

– Tomm JM, Krause C, Simon JC et al. (2013) Pyruvate Kinase and Phosphopyruvate Hydratase as Novel IgE Reactive Proteins in Prawn. J Investig Allergol Clin Immunol 23(6): 435–447

Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), Pressemeldung vom 11.12.2013

Die Allergieuntersuchungen sind Teil des Leipziger Forschungszentrums für Zivilisationserkrankungen (LIFE), einem Großforschungsprojekt derMedizinischen Fakultät der Universität Leipzig im Rahmen der Landesexzellenzinitiative des Freistaates Sachsen in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern wie dem UFZ.

Hintergrund
Das häufigste Allergen in Fischen und Krebsen ist Parvalbumin, ein kalziumbindendes Protein. Allerdings stehen auch andere Stoffe im Verdacht, Allergien auszulösen wie z. B. eine Gruppe von Proteinen aus dem Zellstoffwechsel, die Aldehyd-Dehydrogenasen. Einige dieser Eiweiße könnten im Schatten des häufigen Parvalbumin übersehen und daher bisher unterschätzt worden sein. Der direkteste Weg, um neue Allergene zu identifizieren, führt über die Analyse des Serums betroffener Patienten und der Proteine der Allergiequelle. Binden IgE-Antikörper im Serum der Patienten an die Proteine des allergieauslösenden Lebensmittels, ist dies ein Signal für eine Lebensmittelallergie. Die gefundenen Allergene können zunächst für individuelle Diagnosen und später für epidemiologische Studien genutzt werden, um die Relevanz einzelner Allergien herauszufinden.

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 01/14 auf Seite M10.

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