Reduktionsdiäten: Gewichtsabnahme - Keine Vorteile für low carb oder low fat

Zucker- und kohlenhydratarm essen oder besser Fett einsparen – für wen ist welche Strategie am besten geeignet zur Gewichtsabnahme und zur langfristigen Verbesserung des Stoffwechsels? Diese Frage untersuchte PD Dr. Stefan ENGELI an der Medizinischen Hochschule Hannover in einer Gewichtsreduktionsstudie an 170 Menschen mit einem Body-Mass-Index > 27 kg/m2.

Die Studienteilnehmer wurden dazu zufällig zu einer von zwei verschiedenen Diäten (unterschiedlicher Fett-/Kohlenhydratgehalt) zugeteilt. Sechs Monate nach Abschluss der Diät und nochmals etwa 2,5 Jahre später wurden die Teilnehmer untersucht. Kein einziger der durch die Gewichtsreduktion deutlich verbesserten Messwerte (Körpergewicht, Taillenumfang, Fettmasse im Bauchraum, Blutdruck, Blutzucker, Herzgröße, Leberverfettung) wurde nur durch die eine, aber nicht durch die andere Diät beeinflusst.

In der Langzeitnachbeobachtung zeigte sich darüber hinaus, dass Leberverfettung und Blutzuckerwerte noch deutlich unter den Ausgangswerten lagen, obwohl die Teilnehmer inzwischen wieder etwas mehr als die Hälfte des ursprünglich reduzierten Körpergewichts zugenommen hatten. Der Erfolg einer Gewichtsreduktionsmaßnahme sollte daher nicht ausschließlich an der erreichten Gewichtsabnahme gemessen werden, denn „Blut- und Leberwerte profitieren nachhaltiger, als es die Waage anzeigt“, so ENGELI. Für seine Untersuchung zum Themenkreismetabolisches Syndrom wurde ENGELI mit dem Gesundheitspreis 2013 der „Stiftung Rufzeichen Gesundheit!“ ausgezeichnet.

Quelle: Deutsche Adipositas-Gesellschaft e. V. und Kompetenznetz Adipositas, Gemeinsame Pressemeldung vom 10.10.2013

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 01/14 auf Seite M9.

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