Was Evolution nicht erklärt

Kommentar zum Beitrag: Aktuelle Ernährungsempfehlungen vor dem Hintergrund prähistorischer Ernährungsweisen. Ernährungs-Umschau 50 , Heft 11, S. 420–425

Alexander Ströhle, Andreas Hahn, Hannover

"Nur wer nicht sucht, ist vor Irrtum sicher." Albert Einstein

"Disput" – ein notwendiges Merkmal von Wissenschaft

Kritik, getragen von empirischen und formal-logischen Elementen, ist – oder sollte zumindest – ein fester Bestandteil der Wissenschaftskultur sein. Wo diese ausbleibt, versagt der Kontrollmechanismus innerhalb der science community. Dies kann zur Folge haben, dass Theorien und "wissenschaftliche" Aussagen nicht mehr als das wahrgenommen werden was sie sind – nämlich hypothetische Systeme [19], die unter dem Eindruck neuer Aspekte jederzeit erweitert oder gar von anderen abgelöst werden können –, und damit leicht Gefahr laufen, eine dogmatische, weil nie kritisierte Struktur anzunehmen.

Auch gibt es für eine Hypothese oder Theorie kein schlimmeres Schicksal, als – wie der Wiener sagt – "nicht einmal ignoriert zu werden". Zudem: Wo immer alle dasselbe denken, ist davon auszugehen, dass nicht viel gedacht wird. Aus diesem Grund ist der in der letzten Ausgabe der Ernährungs-Umschau publizierte Beitrag "Aktuelle Ernährungsempfehlungen vor dem Hintergrund prähistorischer Ernährungsweisen" [42] ausdrücklich zu begrüßen. Damit erfährt die bereits 1998 (!!) von Willett [33] losgetretene Diskussion um die wissenschaftliche Evidenz der gegenwärtigen Ernährungsempfehlungen nun endlich auch innerhalb der deutschen Ernährungswissenschaft die ihr zustehende Beachtung. Allerdings: Die Diskussion epidemiologischer und experimenteller Daten ist das Eine. Etwas völlig Anderes ist die von Herrn Zittermann [42] hergestellte argumentativ-logische Verknüpfung zu evolutionsbiologisch ausgerichteten Erklärungsmustern.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 12/03 ab Seite 481.

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