Ernährungskommunikation: „Die Menschen sind sehr kompliziert!“ (Peer-Review-Verfahren)

Anmerkungen zum Thema Ernährung und Prinzipientreue

Michael Jäckel, Trier

Über eine lange Phase der Menschheitsgeschichte galt der ausreichenden Nahrungszufuhr ständige Sorge. Mit der Beseitigung dieses Mangels und dem Umgang mit einer steigenden Vielfalt der Angebote haben sich die Ansprüche, aber auch die Herausforderungen im Feld der Ernährung verlagert. Gute Entscheidungen will jeder gerne treffen, aber die erwartete Konsumentensouveränität im Sinne einer vollständigen Informiertheit wird häufig als zu aufwändige Aufgabe wahrgenommen. Mit begrenztem Wissen und wenig Zeit will man zu guten Lösungen kommen.

Zur Moderne gehören Ambivalenzen, die aus sich heraus nun einmal Handeln nicht leiten, sondern eher in seiner Entfaltung blockieren. Die Menschen sind kompliziert und die Forderung nach Prinzipientreue wird vor diesem Hintergrund als zu abstrakt empfunden. „Instant-Gratifikationen“ in Form von z. B. Gütesiegeln sind eher gefragt als ein langer Atem. Eine „Philosophie der Fitness“ meint in diesem Zusammenhang, sich neuen Normalismen flexibel anzupassen. An die Stelle von Wertedebatten treten somit vorwiegend Behauptungen über normales Verhalten, die auf Nachahmung hoffen. Außenlenkung ist deshalb keineswegs ein einfacher Mechanismus, sondern im Ergebnis die Konsequenz aus Imitationen von Imitationen.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs Umschau 01/11 ab Seite 30.

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