Aktuelle Ernährungskonzepte für die zweite Lebenshälfte

Mit 110 Teilnehmern veranstaltete die DGE-Sektion Mecklenburg-Vorpommern am 18. September 2002 ihre 8. Ernährungsfachtagung zum Thema "Aktuelle Ernährungskonzepte für die zweite Lebenshälfte". Die Grußworte übermittelte der Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei MV, Dr. Till Backhaus, unter dessen Schirmherrschaft die Fachtagung stand. Überwiegend Ernährungsfachkräfte, Gesundheitsberater, Lehrkräfte, Ärzte, aber auch Fachkräfte aus der Gemeinschaftsverpflegung und Multiplikatoren aus Alten- und Pflegeheimen besuchten die Veranstaltung in Neubrandenburg und nutzten die Möglichkeit, mit den Referenten zu diskutieren.

Mit ihrem Vortrag "Der tägliche Lebensmitteleinkauf für Senioren – Lust oder Frust?" gab Uta Nehls von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern einen Einblick in die Schwierigkeiten, mit denen ältere Menschen beim Einkauf konfrontiert werden. Häufige Probleme sind schwer erreichbare Supermärkte, unüberschaubare Warenfülle, lange Wege bis zur Kasse, schlecht rollende Einkaufswagen, zu enge Warengänge, Stress an den Kassen, eine ungenügende Beratung und mangelhafte Etikettierung der Produkte.

"Gibt es eine tolerable Alkoholzufuhr für ältere Menschen?", fragte Dr. Anja Brönstrup von der DGE in Bonn. Alkoholische Getränke nehmen seit jeher einen festen Platz als Nahrungs- und Genussmittel im Leben der Menschen ein. Chronischer Alkoholkonsum birgt immer ein Suchtpotenzial. Je nach Höhe der Alkoholzufuhr ist zudem das Risiko für alkoholassoziierte Krankheiten erhöht. Hierzu zählen verschiedene Erkrankungen von Leber und Bauchspeicheldrüse, Schlaganfall und erhöhter Blutdruck, Tumore in der Mundhöhle, Pharynx, Larynx und Oesophagus, Dickdarmkrebs, Brustkrebs und fetales Alkoholsyndrom.

Rund 25 % aller Bundesbürger, d. h. ca. 20–25 Millionen Menschen, leiden am metabolischen Syndrom. In ihrem Vortrag "Diätetik des metabolischen Syndroms bei älteren Patienten" verdeutlichte Sabine Studt, Diabetesberaterin DDG am Med. Zentrum in Schwerin, die Ausmaße des "tödlichen Quartetts" in Deutschland. Die Ursachen sind das Zusammentreffen von erblicher Veranlagung und Umweltfaktoren, die mit dem Lebensstil zusammenhängen.

"Dysphagie – was nun?". Diese Frage stellte Dr. Andreas Glöckner, Oberarzt und Internist des Neurologischen Rehabilitationszentrums in Greifswald, den Teilnehmern der Fachtagung. Probleme einer Schluckstörung beginnen mit dem Verlust der "Freude am Essen" und enden bei schwer betroffenen Patienten, die mit einer Ernährungssonde und einem Tracheostoma versorgt sind – häufig im gesellschaftlichen Abseits.

Zu den ernährungsphysiologischen Anforderungen an die Individual- und Gemeinschaftsverpflegung von Senioren referierte Prof. Dr. Jörg Meier, Sektionsleiter der DGE Mecklenburg-Vorpommern aus Neubrandenburg. Der Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit, Konzentrationsfähigkeit, körperliche Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft gegenüber Krankheiten sei unbestritten. EU02/03

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ernährungs-Umschau 02/03 ab Seite 58 , weitere Mitteilungen der Verbände ab Seite 60.

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