Universität Erfurt: Kooperationsprojekt zu Ernährung, Gesundheit und sozialer Ordnung

Welche Bedeutung Ernährung und
Gesundheit für die Ordnung moder-
ner Gesellschaften vom 19. Jahr-
hundert bis zur Gegenwart haben –
damit beschäftigt sich eine aktuelle
deutsch-amerikanische Studie

Unter dem Titel „Ernährung, Gesundheit und soziale Ordnung in der Moderne: Deutschland und die USA im Vergleich“ kooperieren die Universitäten Erfurt, Leipzig, München und das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Unterstützt wird das Forschungsprojekt bis zum Jahr 2018 von der VolkswagenStiftung mit bis zu 1 Mio. €. Im Rahmen des Kooperationsprojektes werden Ernährung und Gesundheit in Geschichte und Gegenwart untersucht und danach gefragt, was es eigentlich bedeutet, „gesund“ zu sein und sich „gesund“ zu ernähren.

Die Wissenschaftler erforschen die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Gesundheit und Leistungsfähigkeit aus unterschiedlichen Perspektiven und untersuchen bspw., wie sich die individuellen Einstellungen, aber auch die Haltung der Gesellschaft zu diesem Thema entwickelt haben. Dabei wird es auch darum gehen, wie das Zusammenspiel zwischen Individuum und Institutionen – z. B. Versicherungen – funktioniert, wie man Gesundheit messen kann und welche Rolle die zunehmende Gesundheitsüberwachung bzw. -kontrolle spielt.

Prof. Dr. Jürgen Martschukat vom Lehrstuhl für Nordamerikanische Geschichte der Universität Erfurt erläutert die Hintergründe: „Ernährung und Essen zielen nicht bloß auf eine adäquate Versorgung des Körpers mit Nährstoffen ab, auch Leistungsfähigkeit, Gesundheit, Fitness und Selbstoptimierung spielen eine zentrale Rolle im Verhältnis von Individuum und Gesellschaft. Unser Forscherteam aus den Geistes-, Gesellschafts- und Gesundheitswissenschaften wird deshalb am Beispiel der USA und der Bundesrepublik Deutschland untersuchen, welche Bedeutung Ernährung und Gesundheit für die Ordnung moderner Gesellschaften vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart besitzen.

Durch eine quantitative und qualitative sozio-historische Herangehensweise wollen wir transnationale Abhängigkeiten sowie nationale, regionale und lokale Besonderheiten herausarbeiten“. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes sollen u. a. in Publikationen zu den Themen Kalorien, Fitness, Risikofaktoren und gewichtsbezogene Stigmatisierung in Geschichte und Gegenwart einfließen.

Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Martschukat E-Mail: juergen.martschukat@uni-erfurt.de

Quelle: Universität Erfurt, Pressemeldung vom 17.12.2014

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 02/15 auf Seite M71.

Bild: © FooTToo/Thinkstock.com

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