Adipositasprävention und -therapie: Neues Labor für Gesundheit und Sensorik an der FH Joanneum

Am 23. Januar 2014 eröffnete die FH Joanneum Graz mit dem Health Perception Lab ein gesundheitsorientiertes Sensoriklabor. Das neue Health Perception Lab ist ein interdisziplinäres Projekt des Instituts „Diätologie“ der FH Joanneum und soll in Zusammenarbeit mit weiteren 7 Studiengängen einen Beitrag zur nachhaltigen Adipositasprävention und -therapie leisten.

Hierfür wird gesundheitsorientierte Sensorik mit Methoden der Wahrnehmungs- und Konsumentenforschung wie bspw. Eyetracking verbunden. „Der Fokus des Labors liegt in der Entwicklung und Validierung von methodischen Ansätzen zur Durchführung sensorischer Untersuchungen, die v. a. in der Adipositasprävention und -therapie Anwendung finden sollen.“, erklären die Projektleiterinnen Bianca Neuhold und Susanne Maunz. Im Rahmen des Projekts startete Anfang Januar 2014 eine klinische Studie mit 100 Schwangeren. Diese befasst sich mit der Geschmacksprägung und Entwicklung bei Schwangeren, Stillenden und deren Säuglingen. Dafür werden sensorische, klinische wie auch anthropometrische Daten gesammelt und interpretiert.

Da Säuglinge im Gegensatz zu erwachsenen Probanden/innen keine standardisierte Selbsteinschätzung abgeben können, wird ein sog. Babytracker, eine neue Methode zur Beurteilung von Geschmackspräferenzen bei Säuglingen, zum Einsatz kommen. Dieser zeichnet mittels Kamera und entsprechender Software gestische, mimische und akustische Reaktionen auf Ernährungsstimuli auf. Ein zweiter Forschungsschwerpunkt widmet sich der Entwicklung von Produktkonzepten, die v. a. auf die speziellen diätologischen Anforderungen für Kinder und Kleinkinder eingehen. Z. B. soll festgestellt werden, wie süß Jogurt sein muss, um von Kindern angenommen zu werden, dabei aber trotzdem gesund zu sein.

Die aus diesen Konzepten gewonnenen Erkenntnisse sollen verschiedenen Berufsgruppen wie Diätologen/innen, Hebammen oder Multiplikatoren im Gesundheitsbereich zur Verfügung gestellt werden. Mittels Trainingskonzepten zur Geschmackssensibilisierung sollen Methoden entwickelt werden, die langfristig im präventiven und therapeutischen Bereich Anwendung finden.

Weitere Informationen: www.fh-joanneum.at/HPL  

Quelle: FH Joanneum, Pressemeldung vom 23.01.2014

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 03/14 auf Seite M127.

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