Epigenetik: Auch werdende Väter brauchen Folsäure

Bei schwangeren Frauen erhöht Folsäuremangel das Fehlbildungsrisiko des Kindes. Dies wird u. a. damit erklärt, dass Folsäure als Koenzym den Zellen bei der epigenetischen Speicherung von Information hilft. Kanadische Biologen entdeckten nun bei männlichen Mäusen, die zeitlebens kaum Folsäure in der Nahrung hatten, systematische epigenetische Veränderungen in den Spermien.

Gleichzeitig kamen deren Jungen besonders häufig mit Geburtsfehlern zur Welt. Sollten also auch die Väter auf ihren Folsäurespiegel achten? Es gebe Hinweise aus großen epidemiologischen Studien bei Menschen, dass die Ernährung von Vätern vor der Zeugung ihres Nachwuchses die Gesundheit der Kinder beeinflussen könne, schreiben die Forscher. Ihre Studie liefere nun einen Hinweis darauf, was dabei im Detail geschehe:

Je nach Nahrung könne die epigenetische Maschinerie ihre Arbeit bei der Reprogrammierung epigenetischer Marker im Zuge der Keimzellbildung mehr oder weniger gut erledigen. Folsäuremangel führe offenbar zu Fehlern bei der Methylierung der DNA und angelagerter Histon-Eiweiße – beides wichtige epigenetische Markierungen. Der Nachwuchs hat also veränderte Epigenome, was evtl. die gesunde Entwicklung gefährdet.

Literatur: Romain Lambrot et al.: Low paternal dietary folate alters the mouse sperm epigenome and is associated with negative pregnancy outcomes. Nature Communications 4:2889, 10.12.2013 [doi: 10.1038/ ncomms3889]

Quelle: Newsletter Epigenetik 01/2014

Den vollständigen Artikel finden Sie auch in Ernährungs Umschau 03/14 auf Seite M129.

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